Rheinland-Pfälzer sollen Funklöcher melden

Das kennen Sie auch. Wenn man mal wieder nach dem Handyempfang sucht. Gerade auf dem Land immer Thema. Doch das soll sich ändern. „Nicht motzen, sondern messen“ – so könnte das Motto der ersten rheinland-pfälzischen Mobilfunkmesswoche lauten. Eine Woche lang soll die Netzabdeckung flächendeckend erfasst werden. Dazu kann jeder beitragen, der im Land unterwegs ist. Wie das geht, zeigen wir Ihnen jetzt.

Sie sind nicht zu sehen und doch überall – Funklöcher, auch „weiße Flecken“ genannt. 4G, 5G? Fehlanzeige! Mobilfunkstandards, die rund vier Prozent des Landes Rheinland-Pfalz noch gänzlich vermissen. Lückenhaft ist die Abdeckung von rund einem Fünftel der Landesfläche. Den Funklöchern präziser als bisher auf die Spur kommen will die Bundesnetzagentur – mithilfe einer App und mithilfe der Bürger.
Klaus Müller, Präsident Bundesnetzagentur
„Die Bundesnetzagentur verfügt zwar über eine Technik, das vor Ort auch messen zu können. Aber wir können gar nicht so viel durch Rheinland-Pfalz reisen, wie Rheinland-Pfalz Straßen, Dörfer und Städte hat. Darum brauchen wir die Unterstützung der Menschen. Mit der Funkloch-App können Sie mit fünf Sekunden Aufwand nachmessen, ob da, wo Sie in Ihrer Freizeit unterwegs sind, wo Sie beruflich unterwegs sind, wo Sie leben eine gute Mobilfunkverbindung vorhanden ist.“
Oder eben auch nicht. Das geht denkbar einfach. Mit der kostenlosen Funkloch-App der Bundesnetzagentur. Ja, auch im Funkloch, denn die aktuelle Verbindungsqualität wird zunächst auf dem Smartphone gespeichert – und später bei ausreichendem Netz anonym übermittelt. Je mehr Daten, desto besser für die Auswertung. Knapp 15.000 Rheinland-Pfälzer haben die App im vergangenen Jahr genutzt, einige tausend sollen nun dazu kommen, hofft Digitalisierungsminister Alexander Schweitzer. Auf Grundlage dieser Daten will er im Sommer die Netzabdeckung in Gesprächen mit den Mobilfunkanbietern verbessern. Ziel: 850 neue Mobilfunkmasten bis Endes des Jahres.
Alexander Schweitzer (SPD), Digitalisierungsminister Rheinland-Pfalz
„630 sind schon errichtet, im ersten Quartal 2024. Wenn wir in diesem Tempo weitermachen, werden wir unser Ziel erreichen. Wir haben 1.500 Mobilfunkmasten ertüchtigt auf 5G. Da fehlen dann noch weitere 1.500. Aber auch da stimmt das Tempo.“
Die Aktionswoche läuft vom 18. bis 25. Mai. – aber auch danach können Funklöcher gemeldet werden. Im Sommer misst die Bundesnetzagentur dann in einigen Regionen noch einmal genauer nach. Denn beim Mobilfunk bleibt im ländlichen Raum vielerorts noch Luft nach oben.