Reparatur an defekten Schleusentoren an der Mosel beginnt

Nichts geht mehr auf einer der meistbefahrenen Wasserstraßen Europas, auf der Mosel. Seit am vergangenen Sonntag ein Frachtschiff in die Mosel-Schleuse bei Müden gekracht ist, gibt es keinen Weg mehr von der Mosel auf den Rhein. Die Sperrung kann sich Monate hinziehen – ein immenser Schaden für die Unternehmen, die ihre Waren sonst über Wasserstraßen transportieren. Und während diese Firmen nun nach Alternativlösungen suchen, gibt es vor Ort viel zu tun.

Am frühen Morgen macht sich der Spezialkran ans Werk. Seine Mission: Die beschädigten Schleusentore entfernen. Als der Frachter am vergangenen Sonntag fast ungebremst in die geschlossene Schleuse kracht, reißt er die beiden Torflügel aus ihrer Verankerung. Sie wiegen jeweils 40 Tonnen.
Tobias Schmidt, Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Mosel-Saar-Lahn
„Es gab ein bisschen Probleme, weil wir die Kolbenstange der Zylinder noch durchtrennen mussten, da haben die Tore noch fest dran gehangen oder waren noch nicht ganz getrennt und hatten ein bisschen Schwierigkeiten bei dem rechten Torflügel, den sauber raus zu kriegen, weil der sehr schwer im Wasser lag, aber in der Summe hat alles positiv geklappt und ich bin sehr erleichtert.“
Schaulustige beobachten das Spektakel. Schon am Mittag ist es geschafft.
Als nächstes soll ein Teil der Schleuse leergepumpt werden, um sie auf weitere Schäden zu überprüfen.
Inzwischen hat die Staatsanwaltschaft Koblenz Ermittlungen gegen den 27-jährigen Schiffsführer des Unfallfrachters eingeleitet wegen des Verdachts auf Gefährdung des Schiffsverkehrs. Er selbst spricht von einem technischen Defekt. Ein Gutachter soll nun die genaue Ursache herausfinden.
Zurzeit sitzen noch rund 70 Schiffe auf der Mosel und der Saar fest. Anfang nächster Woche will das Wasserstraßen- und Schiffahrtsamt prüfen, ob sich das Schleusentor durch eine provisorische Vorrichtung ersetzen lässt oder man die wartenden Schiffe an der Schleuse vorbei leiten kann.