Rembrandt-Ausstellung im Frankfurter Städel

Jetzt nehmen wir sie mit in die Niederlande. Genauer in die Niederlande des 17. Jahrhunderts, in die Zeit des weltberühmten Malers Rembrandt. „Rembrandts Amsterdam“ so heißt die große Sonderausstellung die es gerade im Frankfurter Städel Museum zu sehen gibt.

Große Kunst braucht viel Raum. Nicht nur, weil die Gemälde ein imposantes Format besitzen. Hier sind die weltberühmten Maler des 17. Jahrhunderts versammelt. Es ist die Zeit der niederländischen Künstler, die Zeit von Rembrandt und seinen Kollegen. Im Städel Museum sind Werke zu sehen, die sonst nie auf Reisen gehen.
Philipp Demandt, Direktor Städel Museum Frankfurt
„Das Amsterdam Museum in Amsterdam ist zurzeit geschlossen wegen Umbau und Renovierung und das ist der einzige Grund, warum diese weltweit bekannten Gruppenportraits in dieser Fülle, Dichte und Qualität zum ersten Mal die Niederlande verlassen können und jetzt hier in Frankfurt im Städel Museum zu sehen sind.“
Zu sehen sind meist Männer – mit Einfluss und genügend Geld, um sich von einem der herausragenden Maler portraitieren zu lassen. Wohltäter, wie zum Beispiel die Stifter eines Waisenhauses.
Jochen Sander, Kurator der Ausstellung
„Sie erkennen auf den ersten Blick, wer wichtig ist und wer nicht so wichtig ist. Sie erkennen oft, wer portraithaft dargestellt ist, ein wirkliches Portrait ist. Aber wenn sie sich die Kinder angucken, um die es ja eigentlich geht im Waisenhaus, die sind eigentlich gesichtslose Typen, das sind keine portraits, das sind einfach Typen von Kindern, die wie ein Attribut im Grunde genommen hier beigefügt werden, um der glanzvollen Repräsentation der Oberschicht zu dienen.“
Die Ausstellung zeigt rund 100 Gemälde und Druckgrafiken der berühmten niederländischen Maler. Die Glanzstücke sind die Gemälde von Rembrandt. Er ist der Meister des ganz besonderen Pinselstrichs. Öl auf Leinwand mit einzigartiger Ausdruckskraft.
Jochen Sander, Kurator der Ausstellung
„Dann ist seine Fähigkeit immer, eine Geschichte auf den absoluten Punkt zu bringen. Nicht einfach eine Anreihung von Köpfen, sondern aus diesen Personen, die ganz lebendig wirken, wird eine Geschichte, da passiert gerade etwas. Und es ist meistens ein Moment, der besonders spannend ist. Der wie in einem Film-Still von Rembrandt im Gemälde, der Zeichnung oder der Druckgrafik festgehalten wird, das macht den Rang dieses Künstlers bis heute aus.“
Doch es geht nicht nur um den herausragenden Künstler. Es geht auch um seine Stadt. Um die Metropole Europas vor rund 400 Jahren.
Philipp Demandt, Direktor Städel Museum Frankfurt
„Unsere Ausstellung ist ein Portrait der Stadt Amsterdam, ein fulminantes Panorama dieser Stadt zu Lebzeit von Rembrandt und natürlich geht es auch in dieser Ausstellung nicht nur um die Menschen in Amsterdam, sondern auch darum, wie diese Stadt gewachsen ist innerhalb kürzester Zeit. Die Einwohner haben sich verdoppelt, verdreifacht. Das ist eine Blütezeit, die sogenannte Zeit der Niederländer.“
Goldene Zeiten mit Fragezeichen. Denn neben einer boomenden Wirtschaft und wissenschaftlichen Innovationen zeigt das Städel Museum auch die Schattenseiten einer Metropole. „Rembrandts Amsterdam“ bleibt bis zum 23. März 2025 in Frankfurt.