Rekordgewinn bei Spezialglashersteller Schott

Und jetzt geht es um ein Unternehmen aus Mainz, das eine wichtige Rolle beim Thema Corona-Impfstoff spielt. Sie denken vermutlich zuerst an BioNTech – und das nicht zu Unrecht, doch auch der Spezialglashersteller Schott leistet einen wichtigen Anteil bei der Pandemie-Bekämpfung. Denn mehr als 5 Milliarden Impfdosen wurden im Vorjahr in die kleinen Fläschchen der Firma Schott abgefüllt. Einer der größten Arbeitgeber im Rhein-Main-Gebiet hat heute seine Bilanz vorgestellt – und die fiel nicht nur, aber auch wegen Corona, sehr positiv aus.

Schott, der „Corona-Gewinner“ – diesen Begriff hört er gar nicht gerne: Frank Heinricht, Chef des Spezialglasherstellers. Denn nur ein kleiner Teil des Wachstums bei Schott hängt direkt mit der Pandemie zusammen, wie der Verkauf von Impffläschchen. Indirekt profitierte das Mainzer Unternehmen aber auch: Weil zu Lockdown-Zeiten viele Menschen in die eigenen vier Wände investierten, waren zum Beispiel Haushaltsgeräte begehrt.
Frank Heinricht, Vorstandsvorsitzender Schott AG
„Hat auch einen Corona-Hintergrund, ist aber jetzt natürlich nicht unmittelbar dem Pharma-Bereich zuzuordnen. Und man muss sagen: Dieser Effekt wird sich natürlich auch wieder auswaschen, wenn alle wieder reisen können und ich hoffe das sehr stark für uns alle. Dann werden Investitionen in Haushaltsgeräte zum Beispiel, in Küchen, sicher wieder zurückgehen und darauf sind wir übrigens auch vorbereitet, dass wir hier uns entsprechend anpassen werden.“
Insgesamt stieg der Gewinn im vergangenen Geschäftsjahr deutlich um 45% auf 289 Millionen Euro. Allerdings kämpft Schott momentan mit rasant wachsenden Kosten wegen gestiegener Energie- und Rohstoffpreise. Trotz des großen Energiebedarfs will Schott bis 2030 klimaneutral sein und erhielt dafür im November vom Bund 4,5 Millionen Euro zur Förderung klimafreundlicher Prozesse. Für das laufende Geschäftsjahr rechnet das Unternehmen weiter mit Wachstum, auch am Standort Mainz.
Frank Heinricht, Vorstandsvorsitzender Schott AG
„Mainz ist ein Kompetenzzentrum für viele Produkte. Das fängt bei unseren Ceranplatten an, geht dann über Spezialoptiken weiter. Also hier ist sehr viel Know-How versammelt. Hier sitzt auch unsere zentrale Entwicklung und Forschung. Und insofern ist das ein ganz wichtiger Standort für die Zukunft von Schott.“
Im laufenden Geschäftsjahr investiert Schott rund 60 Millionen Euro in den Stammsitz, an dem etwa 2.900 Mitarbeiter beschäftigt sind. Weltweit gibt der Glasspezialist sogar 450 Millionen Euro für den Ausbau seiner Standorte mit über 17.000 Mitarbeitern aus – damit das Unternehmen auch nach der Pandemie auf der Gewinnerseite steht.