Räumung im Fechenheimer Wald geht weiter

Tag zwei der Räumung des Fechenheimer Waldes in Frankfurt: Die Polizei geht weiter gegen die Aktivisten und Baumbesetzer vor, die die Rodung des Waldes und den Bau des Riederwaldtunnels verhindern wollen. Waghalsige und lebensgefährliche Kletteraktionen inklusive.

Fortsetzung des Katz-und-Maus-Spiels in gefährlicher Höhe. Die wenigen verbliebenen Aktivisten klettern auf die Bäume, die Polizei versucht, sie dort runterzuholen. Die Baumhäuser der Tunnelgegner werden geräumt. Und ein gewaltiger Kran kommt zum Einsatz: Von ihm seilen sich die Waldräumer ab, um die gespannten Kletterseile zu durchtrennen. Die könnten zu Verletzungen führen, wenn ein Baum gefällt wird.
Sylvia Frech, Sprecherin Polizei Hessen
„Wir haben hier heute schon spektakuläre Kletteraktionen gesehen, sowohl von Seiten der Ausbaugegner als auch auf Seiten der Polizei. Eine sehr ruhige Stimmung im Wald, denn alles muss sehr konzentriert ablaufen. Denn das, was wir hier heute wahrnehmen konnten, das sind wirklich lebensgefährliche Aktionen.“
Draußen vor dem Fechenheimer Wald harren weiter Demonstranten in eisiger Kälte aus und unterstützen die heute nur noch weniger als zehn Baumbesetzer verbal.
Demonstranten
„You are not alone, you are not alone!“
Zwar reden auch die Tunnelgegner von einer weitgehend aggressionsfreien Räumung, werfen Polizei und Rodungsarbeitern aber verantwortungsloses Handeln vor.
Elsa, Tunnelgegnerin
„Gestern stand eine Person in einer Traverse, und neben dieser Traverse – das sind die Seile zwischen den Bäumen – daneben wurde ein Baum gefällt. Und Teile des Baumes sind auf die Traverse gestürzt, wo die Person drin gesichert war.“
Verletzt wurde bislang aber niemand. Die Ausbaugegner wollen auch in den kommenden Tagen weiter demonstrieren gegen die Rodung des Fechenheimer Waldes und den Bau des Riederwaldtunnels. Der soll im Frankfurter Osten die Autobahnen 661 und 66 verbinden. Die Polizei hält sich mit einem Zeitplan zur Räumung bedeckt, angesichts der wenigen verbliebenen Aktivisten dürfte diese aber bis zum Wochenende abgeschlossen sein. Falls der ebenfalls eingesetzte Kampfmittelräumdienst doch noch eine Weltkriegsbombe findet, könnte nur noch das dem Tunnelbau im Weg stehen.