Radfahrer greift Sanitäter an
Jedes Jahr steigt die Zahl der Angriffe auf Einsatzkräfte. Polizisten, Feuerwehrleute und Rettungssanitäter müssen bei ihren Einsätzen fürchten, attackiert zu werden. Genau das ist jetzt wieder in Frankfurt geschehen. Dort soll ein Sanitäter von einem Fahrradfahrer angegriffen worden sein.
Christoph Grüne, Notfallsanitäter
„Dragan ist attackiert worden, also mein Fahrer, und zwar hat der hier bei uns am RTW, hat er die Trage vorbereitet und dann ist hier ein Radfahrer vorbeigefahren und hat ihm im Vorbeifahren mit dem Fuß gegen den Kopf getreten. Oder mit der Faust gegen den Kopf geschlagen. Ich bin echt noch völlig sprachlos.“
Auch Dragan S. selbst ist nach dem Vorfall erschüttert. In der Nacht wollten die beiden eigentlich eine Frau versorgen und ins Krankenhaus bringen. Stattdessen muss auch der Sanitäter mit einer Gehirnerschütterung in die Klinik. Körperlich geht es ihm jetzt wieder besser. Doch der Schock sitzt tief.
Dragan S., Rettungssanitäter
„Nicht unbedingt gute Nächte. Die zweite in Folge, wo ich nachts wach werde und mir ganz einfach die Frage stelle: Warum ich? Und, ja, es ist halt was ganz anderes als was bisher, wenn man zu Patienten kommt, die verwirrt sind, dement sind oder auch alkoholisiert.“
Fälle, auf die sich Dragan S. vorbereiten kann, denn, dass Einsatzkräfte angegriffen werden, ist Alltag. 2023 gab es allein in Hessen 5.200 Angriffe. Vor allem auf Polizisten. Und die Dunkelziffer ist viel höher.
Der Arbeiter-Samariter-Bund fordert, dass die Justiz durchgreift.
Thomas Müller-Witte, Geschäftsführer Arbeiter Samariter Bund Frankfurt
„Die Justiz muss Kapazitäten schaffen, um diese Fälle zu verfolgen und dann auch zu bestrafen. Ich glaube, anders wird das nicht in Griff zu bekommen sein.“
Dragan S. fordert härtere Strafen für die Täter. Die Polizei ermittelt, doch die Hintergründe sind bislang unklar.
Dragan S., Rettungssanitäter
„Ich weiß nicht, was seine Beweggründe waren. Dass er sich gerade gestört gefühlt hat, weil wir halt auf einem Fahrradweg gestanden sind. Ansonsten … Ich habe nur Bedauern für diese Person.“