Projekt zur Sahara-Begrünung
Wald und Wüste – klingt erst mal nach einem unvereinbaren Gegensatz. Doch der Umwelt-Campus Birkenfeld möchte diese zwei Gegensätze nun miteinander kombinieren – und Millionen von Bäumen in der mauretanischen Sahara pflanzen. Das sogenannte „Sahara Renaissance Project“, kurz „SAREP“, ist damit das größte Wüstenbepflanzungsprojekt der Welt. Das Birkenfelder Team hat jetzt gemeinsam mit Menschen aus Industrie und Politik in einer internationalen Konferenz über die Details gesprochen.
Zwei Millionen Hektar, eine Fläche so groß wie Rheinland-Pfalz, bestehen momentan noch aus purem Sand. Schon im nächsten Jahr soll es hier, in der Sahara in Mauretanien, ganz anders aussehen. Nämlich voll mit Bäumen, die CO2 einspeichern. Umweltökonom Professor Peter Heck arbeitet an dem Projekt schon seit drei Jahren.
Peter Heck, Umweltcampus Birkenfeld
„Meine Intention ist, dass ich nach 40 Jahren Klimaschutz endlich etwas machen will, das wirklich funktioniert. Ich will, dass vor allen Dingen auch junge Menschen sehen, es gibt ganz effiziente schnelle Möglichkeiten, das Klima zu retten und gleichzeitig auch den Menschen in Afrika, die jetzt ja aus ihrem Land flüchten müssen, weil sie nicht mehr dort leben können, eine neue Zukunft zu bieten. Also Klimaschutz mit ganz vielen anderen positiven Aspekten.“
Funktionieren kann so ein Projekt laut Peter Heck nur im großen Stil. Er plant, im ersten Schritt eine Fläche von 350 Hektar zu bepflanzen. Bewässert werden sollen die Bäume mit Meerwasser. Das muss zuvor mit Hilfe von Wind- und Solaranlagen entsalzt werden. Dafür soll an der mauretanischen Küste ein neues Dorf mit Arbeitsplätzen entstehen, die die Mauretanier wiederum von der Migration abhalten sollen.
Peter Heck, Sarep-Projekt
„Ich will einen Klimaschutz machen, der quasi Klimaschutz ist, aber auch den Menschen eine Möglichkeit gibt, in Würde zu leben, eine Ausbildung zu haben, Kinder können in den Kindergarten gehen und Schulen gehen und das alles wird bezahlt über Klimaschutz. Das ist meine Vision.“
Mit der Mauretanischen Regierung gibt es schon einen Vorvertrag über die Fläche, die dem Projekt zur Verfügung gestellt werden wird.
Taghiya Abeiderahmane, Mauretanisches Ministerium für Erdöl, Energie und Bergbau
„Aus der Sicht der Regierung ist das Projekt sehr wichtig für Mauretanien, weil es ein grünes Projekt ist, das dem Klimaschutz hilft, und es sichert Essen, es sichert Wasser und es sichert Energie. Und es wird Armut bekämpfen. All diese Schlüsselelemente werden von der mauretanischen Regierung als entscheidend für eine nachhaltige Entwicklung der Wirtschaft angesehen.“
Finanzieren soll sich das Projekt über CO2-Zertifikate. Für die erste Etappe werden 10 Millionen Euro gebraucht. Investoren müssen aber erst noch gefunden werden. Peter Heck ist zuversichtlich, dass das klappt.
Peter Heck, Umweltcampus Birkenfeld
„Unsere Rendite stimmt. Unsere Sicherheit in Investitionen stimmt. Wir haben viele Referenzprojekte in der Region identifiziert, die eigentlich das schon im kleinen Maßstab gemacht haben, sodass wir keine großen Risiken mehr sehen. Investoren wollen eben keine Risiken. Und das können wir mittlerweile relativ stark ausschließen. Insofern denke ich ist es jetzt noch eine Frage von einigen Monaten, bis wir erste Deals haben.“