Postbote im Vor-Weihnachtsstress

Schenken an Weihnachten ist zwar schön, bringt aber auch viel Arbeit mit sich. kreativ sein, einkaufen, und wenn die Liebsten dann auch noch weit weg wohnen, heißt es ab zur Post und rechtzeitig verschicken. Und da kommt in der Vorweihnachtszeit dann besonders viel Arbeit auf Hysen HaxhIu zu. Der ist nämlich Postbote in Fulda und hat gerade alle Hände voll zu tun.

„Morgen! die Post hier. Ein Paket für euch- Ich stell’s hier ab, ne?“
120 Pakete und mehrere hundert Briefe. Das alles muss Hysen Haxhiu heute noch ausliefern. Schließlich wollen die Kunden ihre Weihnachtspost pünktlich vor  den Feiertagen haben. Dass das Fest immer näher rückt, merkt der Postbote deutlich.
Hysen Haxhiu, Postbote
„Ja, die Paketmengen werden halt viel mehr. Die Leute bestellen alle online. Da kommen halt die ganzen Angebote jetzt.“
Mehr Pakete heißt auch mehr Arbeit und das  in der gleichen Zeit. Dazu kommt, dass der Job auch körperlich anstrengend ist. Über 30 Kilo kann ein Paket wiegen und dann muss der Postbote ordentlich schuften bis die Waren an der Wohnungstür ist.
Hysen Haxhiu, Postbote
„Es gibt Touren, da musst du sie in den fünften Stock hochschleppen, weil kein Aufzug vorhanden ist. Und es gibt Touren … viele Kunden geben das online an, dass man das vor die Tür stellen kann, das ist natürlich sehr gut für uns.“
Wenn die Post morgens mit LKW am Zustellstützpunkt ankommt, muss sie zuerst sortiert werden. In die sogenannte Gangreihenfolge, also die Reihenfolge, in der die Pakete und Briefe auf der Fahrt durch die Straßen auch zugestellt werden. Dann rein damit ins Auto und los geht die Tour.
Die Kunden freuen sich darauf, ihre Pakete zu bekommen. Doch nicht alles wird online bestellt.
Andreas Axt, Anwohner
„Also ich bestelle sehr selten. Meine Frau bestellt viele Pakete, ja.“
Stefan Schönberner, Anwohner
„Mittlerweile nicht mehr so häufig tatsächlich. Und wenn, dann eher gesammelt. So ein paar Sachen, ja, aber alles, was so rund um Weihnachten ist, also Geschenke und dergleichen, wird eher direkt eingekauft. Dadurch, dass wir direkt in der Innenstadt wohnen, bietet sich das eher an, als da was zu bestellen.“
Im Zustellstützpunkt Fulda-Lehnerz bedienen 35 Mitarbeiter um die 15.000 Haushalte. Um Weihnachten steigt die Zahl der Pakete um 300 bis 400 täglich. Und auch die Anzahl der Briefe wird rapide mehr.
Viktoria Oster, Standortleiterin Fulda-Lehnerz
„Bei den hohen Sendungsmengen ist es aktuell teilweise so nicht zu schaffen, die ganze Briefmenge wegzukriegen.“
So kommt es dann durchaus vor, dass ein Brief erst einen Tag später ankommt.
Ein paar Dinge gibt es aber, die Kunden beachten können, um den Postboten das Leben leichter zu machen.
Thomas Kutsch, Pressesprecher Deutsche Post für Hessen und Thüringen
„Wichtig ist eine ordentliche Beschriftung auf dem Paket. Es sollte vernünftig verpackt sein, keine Schnüre, weil die natürlich dann in den riesengroßen Sortierzentren auf den Wippen, die diese Pakete sortieren und in die ein oder andere Richtung lenken, sich verheddern. Und an der Haustür natürlich für den Kunden, für den Empfänger, ein gut beschriftetes Klingelschild, eine Hausnummer, damit der Postbote natürlich auch das Haus zur passenden Straße findet.“
All das passt bei diesem Kunden. Doch dann muss Hysen Haxhiu warten, denn nicht immer machen die Empfänger sofort auf. Der Postbote  lässt sich davon aber nicht aus der Ruhe bringen.
Hysen Haxhiu, Postbote
„In dem Fall, ich kenn meine Kunden, ich weiß, der braucht ein bisschen länger. Hat Nachtschicht gehabt, glaub ich. Und in dem Fall passt das schon.“
Die verschiedensten Menschen kennenzulernen, auch mal auf einen Kaffee eingeladen zu werden und die Freude der Menschen zu sehen, wenn sie ihre Pakete bekommen. Das macht den Beruf für Hysen Haxhiu auch trotz Weihnachtsstress aus.
Am Ende der Tour hat aber auch er noch einen Weihnachtswunsch: Dass die Leute weniger bestellen  – und er seinen Tag ein bisschen entspannter angehen kann.