Ponys zu Gast im Seniorenheim

Einfach mal wieder ein Tier streicheln. Für viele Menschen die in Seniorenheimen leben, ist das nicht möglich. Im Frankfurter Quartierzentrum Bürgermeister Gräf wird es möglich gemacht. Einmal im Monat bekommen die Heimbewohner Besuch. Dann kommt Andrea Tigges-Angelidis mit ihren Ponys

 

Ob ein ganz sanftes Streicheln, eine innige Umarmung oder die Freude über den regelmäßigen Besuch. Wenn Andrea Tigges-Angelidis mit ihrem Pferdeanhänger im Frankfurter Seniorenheim ankommt, dann wird sie schon sehnsüchtig erwartet. Christine Müller steht immer vor der Tür, wenn die Mini-Shetlandponys Toffi und Pauline vorfahren.
Andrea Tigges-Angelidis, Naturpädagogin
Ich hab die Tiere für die Aufgabe speziell ausgesucht und hab darauf geachtet, dass sie noch keine schlechten Erfahrungen haben und hab die dann stückchenweise an die Arbeit gewöhnt. Unsere Pauline ist mit drei Jahren zum Team gekommen und ist das erste Jahr nur mitgelaufen, war nicht in Kontakt. Hat sich das nur angeguckt und kennengelernt. Und mittlerweile geht sie selbstständig ans Pflegebett.
Während Pauline Herrn Fröbe besucht, kuscheln Toffi und Christine Müller. Pauline und Dieter Fröbe kennen sich schon lange. Manchmal vergisst der 89-jährige, dass das Pony ihn regelmäßig besucht. Er freut sich aber immer.
Lieb, du bist lieb.
Mit klappernden Hufen geht es weiter ins nächste Zimmer. Zu Rudi Heisinger. Der empfängt Pauline mit einer Gesangseinlage.
singing holly polly doodle all the day
Andrea Tigges-Angelidis arbeitet auch mit Therapiehunden. Doch ihre Ponys  kommen noch besser an.
Pferde sind besondere Tiere, die wecken ganz viele Gefühle bei den Menschen und die sind in allen Kulturen gut angesehen.
Während Christine Müller und Toffi Besuch bekommen, erhält Pauline schon im Flur die nächste Kuscheleinheit.
Wenn man im Pflegeheim lebt, dann hat das Leben nicht mehr viele Highlights. Das ist einfach oft ein etwas eintöniges Leben. Viele Menschen haben auch keinen Besuch und dann kommen die Ponys und stehen an der Tür und das ist einfach ein ganz tolles Erlebnis.
Kurzes Pony-Treffen vor dem Fahrstuhl. Dann geht’s weiter zur Visite in das Zimmer von Marianne Colemann (engl. Ausgesprochen) und Eva von Heimburg-Johannson.
Marianne Colemann  Eva von Heimburg-Johannson
Ja ja, wir kennen sie schon. Sehr schön, ich liebe das. Zu streicheln und süß.
Manche Heimbewohner stellen einfach auch mal eine ganz praktische Frage.
Hat der eine Windel an? Ja, die hat eine Windel an.
Und so kommt man dann ins Gespräch.
Aber das ist doch auch anstrengend für das Tier oder. Ja, deshalb machen wir das auch nie länger als zwei Stunden.
Die zwei Stunden nähern sich jetzt allmählich dem Ende. Zeit für Christine Müller Abschied von Toffi zu nehmen, aber vorher muss auch der stellvertretende Pflegedienstleiter noch kuscheln.
Günther Fuchs, stellv. Pflegedienstleiter
Die Leute haben ihre Freude daran. Wir kommen ins Gespräch miteinander. Die warten schon. Der Herr Heisinger unten fragte schon. Wann kommen die wieder. Sag ich: in vier Wochen. Ooch schön. Schreiben sie es mir in den Kalender. Ich freu mich drauf. Und das ist für mich wichtig.
Noch einmal kurz streicheln. Dann heißt es für die Bewohner des Quartierzentrums Bürgermeister Gräf: Tschüss Pauline und Toffi. Bis zum nächsten Besuch in vier Wochen.