Polizei macht Jagd auf Temposünder

Von Kröv geht es jetzt nach Koblenz. Denn Sie haben es vielleicht schon mitbekommen: Diese Woche wird wieder verstärkt auf den Straßen geblitzt. In Hessen müssen Sie das ganze Wochenende noch aufpassen und in Rheinland-Pfalz auch. Die europaweiten Kontrollen sollen den Straßenverkehr sicherer machen – nicht nur, wenn es darum geht, dass Autofahrer zu schnell unterwegs sind.

Für diese Autofahrerin gibt es jetzt erst einmal eine kleine Pause.
Steht frei: „Da brauch ich mal einen Führerschein und einen Fahrzeugschein von Ihnen.“
Gute Nachricht: Geblitzt wurde sie nicht. Erwischt aber trotzdem, denn die Beamten haben beim Blitzermarathon auch alle anderen Verkehrssünden im Blick.
Steht frei: „Folgendes: Die Kollegen stehen vorne da auf Höhe von dem Autohaus und machen eigentlich eine Laserkontrolle. Zu schnell gefahren sind Sie nicht. Sie hatten aber, also das haben die beobachtet, dass Sie ein Handy in der Hand hatten und eine Sprachnachricht aufgenommen haben.“ 
Jetzt drohen ihr ein Bußgeld von bis zu 100 Euro und ein Punkt. Kleinere Delikte können heute direkt bezahlt werden. Karte ran und dann hat sich der Fall erledigt. Größere Verstöße ab einem Bußgeld von 55 Euro allerdings nicht, damit:
Stefan Schneider, Polizeihauptkommissar: „es dokumentiert wird und dann beginnt auch die Geschwindigkeit, bei der auch Sachen hinterfragt werden. Warum so schnell? Punktemäßig wird was erfasst. Und dann interessiert es natürlich die Bußgeldstelle dahingehend, als man vielleicht schon ein Fahrverbot verhängen könnte, weil es ein Wiederholungstäter ist, der drei Mal die Woche, vier Mal im Monat, fotografiert wird.“
Mit einem Laser messen die Polizistinnen bei Koblenz-Güls wie schnell die Autofahrer unterwegs sind und geben es ihren Kollegen durch. Erlaubte Höchstgeschwindigkeit sind 50 Stundenkilometer. Normalerweise wird hier auch gerne mal gerast, doch heute halten sich die meisten an die Vorgabe. Und die, die es erwischt, sehen es gelassen.
Ariel: „Das ist schade, aber das war meine Schuld. Und das finde ich gut, weil wir sollen korrekt fahren.“
Helga: „Ich bin das erste Mal in meinem Leben angehalten worden. Das ist mir noch nie passiert. Aber anscheinend bin ich zehn Kilometer zu schnell gefahren.“
Laut Polizeihauptkommissar Schneider wissen viele, dass in dieser Woche verstärkt geblitzt wird und halten sich deshalb an die Begrenzungen. Sinnvoll findet er solche angekündigten Speedwochen aber trotzdem.
Stefan Schneider, Polizeihauptkommissar: „Jede Geschwindigkeitskontrolle hat halt den Vorteil, dass wir in Anführungszeichen die Leute dazu bringen, auch wenn man es medial aufbereitet, dass die Leute mal auf die Geschwindigkeitsmesser gucken und sagen ‚OK, ich bin zu schnell, ich muss vielleicht ein bisschen langsamer machen.‘ Und die Angst vor der Kontrolle verstärkt das Ganze natürlich dann. Und in Konsequenz ist natürlich ein solcher Tag vom präventiven Charakter her, vom präventiven Gedanken her natürlich ideal.“ 
Noch bis einschließlich Sonntag dauern die Kontrollen an.