Planung für das Stromnetz der Zukunft
Bis 2045 will Deutschland klimaneutral werden. Zum Beispiel sollen wir dann mit der Wärmepumpe heizen oder mit dem Elektroauto unterwegs sein. Doch genau für diesen Plan benötigen wir immer mehr Strom, damit wir nicht irgendwann vor dem Blackout stehen. Also müssen die Weichen jetzt gestellt werden. Daher hat die rheinland-pfälzische Klimaschutz- und Energieministerin Katrin Eder heute verschiedene Akteure an einen Tisch geholt.
Sie stehen still. Nicht etwa, weil kein Wind weht – im Gegenteil, es weht zu viel Wind und der würde zu viel Strom für das Netz erzeugen. Was den Ausbau des Stromnetzes in Rheinland-Pfalz angeht, ist in den vergangenen Jahren zu wenig passiert, gibt Energieministerin Katrin Eder heute zu.
Katrin Eder (Bündnis 90 / Grüne), Energieministerin Rheinland-Pfalz
„Wir haben die Situation auch in Rheinland-Pfalz, dass wir Regionen haben, die stark sind im Bereich der Energiewende, die heute schon sich darüber beklagen, dass die Netze nicht ausreichen, um die Energie dort weg zu bringen oder Kommunen auch gesagt bekommen, sie dürfen kein weiteres Windrad oder erst mal keine weitere Freiflächenphotovoltaikanlage aufstellen, weil das Netz eben nicht ausreicht.“
Die Stromnetz-Infrastruktur muss deutlich ausgebaut werden, wenn der Umstieg auf erneuerbare Energien gelingen soll. Doch dafür ist wichtig zu wissen, wo genau was gebraucht wird. Dazu hat die Ministerin Betreiber von Verteilnetzen, Vertreter der Industrie und Stadtwerke zur „Datenwerkstatt Rheinland-Pfalz“ eingeladen. Das Ziel: Die Daten und Planungen der einzelnen Akteure miteinander abgleichen, um die Versorgung in Zukunft sicherzustellen und Fehlinvestitionen zu vermeiden.
Hendrik Neumann, Übertragungsnetzbetreiber Amprion GmbH
„Wenn beispielsweise eine Kommune davon ausgeht, dass sie ihren Wärmebedarf in Zukunft aus einem Fernwärmenetz bereitstellen kann, wir aber in der Planung eher annehmen, dass es über Wärmepumpen passiert und Wärmepumpen ja eher eine elektrische Nachfrage generieren, dann merken wir, wenn es diese zwei Planungen gäbe, würden wir aneinander vorbei planen und das gilt es jetzt genau miteinander zu synchronisieren.“
Klaus Zimmer von den Pfalzwerken erhofft sich von den Gesprächen, dass nicht nur Daten abgeglichen, sondern auch Prozesse und Regularien überdacht werden. Denn die Liste der Schwierigkeiten bei der Umsetzung des Netzausbaus sei lang – von Fachkräftemangel bis Preissteigerungen.
Klaus Zimmer, Pfalzwerke Netz AG
„Deswegen glaube ich auch nicht, dass wir hier jetzt einen großen Wurf präsentieren können, um zu sagen so, jetzt ist alles gelöst, das wäre völlig vermessen. Aber wir werden zumindest vermeiden können, in die falsche Richtung zu gehen.“