Photovoltaik auf denkmalgeschützten Gebäuden

In allen Bereichen muss man Fahrt aufnehmen, um die Energie-Ziele zu erreichen. Auch wenn es um denkmalgeschützte Häuser geht. Da war es bislang recht kompliziert, sich eine Solaranlage aufs Dach zu bauen. Doch jetzt soll sich das ändern.

Solaranlagen auf dem stolzen Mainzer Dom, oder vielleicht einige Kilometer weiter auf dem Speyrer Dom? Auch das älteste Baudenkmal seiner Größe in Deutschland, die Porta Nigra in Trier, böte Dachfläche. Doch soweit kommt es natürlich nicht.
Unabhängig von diesen ganz besonders einzigartigen Kulturgütern, gibt es in Rheinland-Pfalz aber noch jede Menge andere denkmalgeschützte Gebäude – auch in Privatbesitz – und die kommen laut dem zuständigen Innenminister für Photovoltaik sehr wohl in Frage.
Michael Ebling (SPD), Innenminister Rheinland-Pfalz
„Es wird im Konkreten einfacher, dass es eine klare Genehmigungsfiktion dafür gibt, dass wir sagen, wer Photovoltaik und denkmalgeschütztes Gebäude kombinieren will, hat per se einen Anspruch darauf, dass es auch genehmigt wird. Also, wir geben dem Klimaschutz mindestens den gleichen Wert wie dem Denkmalschutz und nur noch in ganz ganz engen Ausnahmefällen, nämlich wenn es eine erhebliche Auswirkung auf das Denkmal-Gepräge hat, kann es verweigert werden.
Das Innenministerium erhofft sich so einen Schub für den Ausbau der erneuerbaren Energien. Die Rede ist von einem Paradigmenwechsel.
Und den sieht auch der stellvertretende Landeskonservator der Landesdenkmalpflege in Rheinland-Pfalz, Markus Fritz-von Preuschen.
Er macht jedoch auch klar, dass es auch in Zukunft in Rheinland-Pfalz keine Pauschallösungen geben wird, da historische Gebäude einzigartig seien.
Markus Fritz-von Preuschen, stellv. Landeskonservator Rheinland-Pfalz
„Die Antragsteller müssen sich an die unteren Denkmalschutz-Behörden wenden, es gibt weiterhin einen Genehmigungsvorbehalt für Kulturdenkmale, für jede bauliche Maßnahme am Kulturdenkmal, aber es geht nun eben darum, den Prozess etwas zu vereinfachen für die Antragsteller. “
Insgesamt sind rund drei Prozent des Gebäudebestandes in Rheinland-Pfalz denkmalgeschützt. Ziel ist es, künftig das Alte mit dem Modernen zu verbinden.
Die ganz besonderen Dächer des Landes werden aber natürlich auch weiterhin ohne Solaranlagen bleiben.