Pflanzaktion zum Tag des Baumes

Heute ist der Internationale Tag des Waldes. Doch den deutschen Wäldern geht es schlecht, nach einigen trockenen Sommern in Folge sind viele Bäume abgestorben. Nun sollen in Hessen Millionen junge Bäume gepflanzt werden. Viele Freiwillige packen mit an, auch die Jüngsten helfen mit.

Sechs Jahre ist Louissan alt und schon eifrig bei der Sache. Gemeinsam mit ihrem Onkel und einem Dutzend freiwilliger Helfer pflanzt sie in der Nähe von Neu-Isenburg Traubeneichen an. Erst mit dem Spaten ein kleines Lochen graben und dann den Setzling einbuddeln. Die Sechsjährige weiß schon ganz genau, warum sie mithilft.
Louissan, 6 Jahre alt
„Ich will halt, dass wir auch gut atmen können. Weil die Bäume atmen die Luft, die wir ausatmen, wieder ein und machen dadurch ganz viel sauber Luft. Und ich möchte halt auch, dass die Tiere im Wald hier auch gut überleben.“
5,5 Millionen Bäume will Hessenforst dieses Jahr neu pflanzen. Kostenpunkt, bis die Bäume ausgewachsen sind: über 25 Millionen Euro. Knapp 1.300 Freiwillige unterstützen heute in ganz Hessen die Förster, um auf den Zustand der Wälder aufmerksam zu machen.
Christian Becker, arbeitssuchend
„Um den Kindern zu zeigen, dass es halt doch mit Arbeit verbunden ist, die Natur zu schützen und zu pflegen. Und dass man halt auch in den Kontakt kommt mit der Natur.“
Anne Kronberger, Informatikerin
„Um auch für unsere nachfolgende Generation einen Mehrwert zu schaffen. Es wird circa 80 Jahre dauern, bis daraus dann ein richtiger großer Baum entstanden ist.“
Die trockenen Sommer 2018 bis 2020 haben dem hessischen Wald schwer zugesetzt. Trockenheit und Borkenkäfer machen sich breit. Rund ein Drittel der Fichten und Buchen sind angeschlagen oder schon abgestorben. 30.000 Hektar sind betroffen, das entspricht fast einem Zehntel der gesamten Waldfläche in Hessen. Vier von fünf Baumkronen weisen Schäden auf.
Melvin Mika, Forstamtsleiter Langen
„Hier bei uns im Rhein-Main-Gebiet ist sicherlich ein Extremstandort. Es wird auch von Wissenschaftlern als mitteleuropäischer Brennpunkt der Forstwirtschaft bezeichnet. Es ist unterschiedlich in Hessen, aber insgesamt leidet der Wald überall, kann man sagen.“
Im Wald zwischen Neu-Isenburg und Dreieich musste zuletzt eine mehrere Fußballfelder große Fläche gerodet werden. Die ausgetrockneten und geschwächten Fichten wurden von einem Pilz befallen und sind schlichtweg abgestorben.
Andreas Keller, Revierförster Dietzenbach
„Dieser Diplodia-Pilz ist hier halt ein großes Problem, in ganz Deutschland zwischenzeitlich. Der dringt in die Rinde ein und damit ist der Baum praktisch zu Tode verurteilt.“
Elf Millionen junge Bäume wurden in Hessen bereits in den vergangenen Jahren angepflanzt. Nun sollen vor allem Bäume gesetzt werden, die wie die Traubeneiche gut mit dem immer extremeren Klima klarkommen. Bis die Setzlinge aber ausgewachsen sind, wird Louissan längst erwachsen sein.