Palmengarten putzt sich raus für den Frühling

Ganz langsam werden die Tage wieder länger und auch die Sonne kommt ab und zu wieder raus. Zeit auch für den Palmengarten in Frankfurt, in Frühlingsstimmung zu kommen. Dafür stutzt, buddelt und schneidet das Palmengarten-Team gerade an allen Ecken und Enden.

Hier geht es schmutzig zu. Mit Wathose und Spaten bewaffnet steigt Jonas Glaser durch das zugefrorene Quellbecken. Und fischt heraus, was hier nichts mehr zu suchen hat: Altes Laub, Steine, überflüssiger Schlamm und tote Pflanzen.
Jonas Glaser, Palmengarten Frankfurt: Es ist nicht für jeder Mann was, weil es schon ein bisschen riecht manchmal, na klar. Wenn man halt so Gärschlamm hat. Aber die Arbeit macht trotzdem Spaß, weil man einfach dann, wenn das Wasser wieder da ist, einfach das Ergebnis sieht. Die Seerosen sehen schön aus, und da freut man sich das ganze Jahr drauf. Und da kann man auch die paar Tage im Jahr, wo man da mal reingehen muss dann auch gut verkraften.
Im Quellbecken entspringt der Bachlauf, der durch den ganzen Park fließt. Jedes Jahr entschlammen Jonas Glaser und seine Kollegen das Becken von Hand. Schwere Geräte? Fehlanzeige. Die würden die natürliche Lehmwanne des Beckens beschädigen.
Der überflüssige Schlamm wird dann als Dünger für die Bäume im Palmengarten verwendet.
Und auch hier in der historischen Lindenallee gibt es einiges zu tun. Denn jetzt ist die Zeit, die Triebe aus dem vorigen Jahr zurückzuschneiden.
Tim Steinig, Palmengarten Frankfurt: Durch diese Kopflindenform ist es so, dass wir sie immer schneiden müssen im Winter. Sonst verliert sie diese Form und wird auch nicht mehr so stabil. Das heißt, ihr bringt das vor allem was, dass wir im Winter schneiden, dass sie im Sommer nicht so viel Kraft verschwendet.
Mit dem Gabelstapler fährt Tim Steinig seinen Kollegen hoch hinaus. Der knipst jedes Ästchen einzeln ab. Im Frühjahr können die Linden dann wieder neu austreiben.
Für den eigenen Garten zuhause eignen sich Gräser gut. Inspiration gibt’s im Gräsergarten. Sven Nürnberger macht hier gerade Frühjahrsputz. Großflächig schneidet er die Gräser zurück. Heute: Rutenhirsen aus Nordamerika. Bis knapp über den Boden. So haben Zwiebel- und Knollenpflanzen die Chance, zwischen den Gräsern hervorzukommen. Aber Achtung: Nicht alle Gräser mögen die Gartenschere. Federgräser zum Beispiel.
Sven Nürnberger, Palmengarten Frankfurt: Die sind im Grunde darauf angewiesen, dass sie in Kultur nach Möglichkeit nur ein bisschen ausgelichtet werden oder zurückgeschnitten werden und eher ausgekämmt werden, also geputzt werden.
Sven Nürnberger macht das mit den Händen. Wichtig: Handschuhe nicht vergessen, denn die Gräser sind scharfkantig.
Gräser, Quellbecken, Linden – bald ist alles bereit für den Frühling im Frankfurter Palmengarten.