Organspenden: Unimedizin Mainz erhält Auszeichnung

Das Thema Organspende ist in Deutschland eigentlich ein trauriges. Es gibt bei uns einfach viel zu wenige Organspender. – Aktuell warten 8.500 Menschen auf ein lebensrettendes Organ. Deswegen ist der Einsatz für Organspende und Organtransplantation so wichtig. Jetzt wurde die Mainzer Universitätsmedizin von der Deutschen Stiftung Organtransplantation ausgezeichnet.

Maria Höhn ist aus dem Westerwald angereist. Sie will dabei sein, wenn die Mainzer Universitätsmedizin für ihr Engagement in der Organspende ausgezeichnet wird. Die 67-jährige leidet an einer Autoimmunerkrankung – eine unheilbare Krankheit.
Maria Höhn, lebt seit 31 Jahren mit einer Spender-Leber
„Aber mit einer Transplantation kann man ganz gut leben. Und mittlerweile, ich bin 1991 transplantiert worden, jetzt sind es schon 31 Jahre. Früher hat man gesagt sieben bis zehn Jahre Lebenserwartung und jetzt sind es schon 31 Jahre.“
Seit ihrer Transplantation betreut Maria Höhn ehrenamtlich Menschen die ihr Schicksal teilen. Sie setzt sich für Organspende ein. Genauso wie die Mainzer Universitätsmedizin. Hier sind im vergangen Jahr 16 Organtransplantationen durchgeführt worden. So viele wie sonst nirgendwo in Deutschland. Für die Deutsche Stiftung Organtransplantation ist das auszeichnungswürdig.
Dr. Ana Paula Barreiros, Deutsche Stiftung Organtransplantation
„Weil sie wirklich ein außerordentliches Engagement zum Thema Organspende hat seit vielen Jahren und im letzten Jahr nun mit der Realisierung von 16 Organspenden. Und dadurch konnte fast 50 Menschen das Leben gerettet werden. Das liegt daran, dass wirklich hier eine Kultur der Organspenden mit Strukturen in Kliniken, bei den Pflegenden, bei den Ärzten, in der Seelsorge einfach an der Normalität stehen. Und dafür zeichnen wir sie aus.“
In Rheinland-Pfalz gab es im vergangenen Jahr 57 Organspender, in Hessen 66. Viel zu viele Menschen standen Ende 2021 auf der Warteliste für ein Organ.
An der Mainzer Universitätsmedizin werden die Mitarbeiter speziell geschult: Eine hohe medizinische Kompetenz ist für eine Transplantation notwendig, aber auch Empathie im Umgang mit den Angehörigen potenzieller Spender, also hirntoter Menschen. Wer einen Organspendeausweis besitzt, sorgt für klare Verhältnisse.
Prof. Dr. Norbert Pfeiffer, Vorstandsvorsitzender Universitätsmedizin Mainz
„Also zuerst einmal habe ich alle Hochachtung für jeden, der das macht, der einen solchen Organspendeausweis ausfüllt, denn er muss sich mit seiner Sterblichkeit auseinandersetzen. Und dann ist es ein Akt der Nächstenliebe. Das ist ein altes Wort, aber ich meine das wirklich so. Weil man andere liebt, die man gar nicht persönlich kennt. Das ist, glaube ich, wichtig und das müssen wir einfach ehren und honorieren, indem wir dann auch diesen Wunsch erfüllen, damit wir unseren Beitrag dazu machen.“
Maria Höhn besitzt auch einen Organspendeausweis. Sie weiß genau, wie wichtig Spenderorgane sind. Denn ohne eine neue Leber, hätten die Ärzte sie vor 31 Jahren nicht retten können.
Maria Höhn, lebt seit 31 Jahren mit einer Spender-Leber
„Dann wäre ich tot, dann würde ich nicht mehr hier sitzen. Ohne die Transplantation hätte ich meine Tochter nicht aufwachsen sehen, ich hätte nicht mehr in Urlaub fahren können und viele Dinge nicht machen können. Und deshalb bin ich meinem Organspender sehr dankbar und kann zweimal im Jahr Geburtstag feiern.“