Optische Täuschungen im Kloster Eberbach

Es ist wohl eines der bekanntesten Beispiele für optische Täuschung. Die einen sehen auf den ersten Blick ein Glas oder einen Kelch – andere zwei Gesichter im Profil. Ja, optische Täuschungen können unser Gehirn ganz schön verwirren und austricksen. Eine Ausstellung im Rheingau beschäftigt sich jetzt intensiv mit diesem Thema.

Mit diesem Raum stimmt etwas nicht. Er ist irgendwie … schräg. „Das schiefe Zimmer“ ist um 15 Grad geneigt. Gar nicht mehr so einfach dann noch geradeaus zu laufen.
Timo Georgi, Vorstandsvorsitzender der Stiftung Kloster Eberbach
„Wie komme ich von einer Ecke zur anderen Ecke hier in diesem Raum, ohne dass ich irgendwie ins Trudeln komme? Und das ist auch das Fantastische hier. Erst wenn man sich ein bisschen ausjustiert hat und weiß, was man hier machen muss, damit man durch den Raum kommt, dann ist man hier sehr sicher. Ist man das nicht, begegnet einem das Schild ‚Seekrankheit‘ zutreffend an der Stelle.“
Manche optische Täuschungen werden von verschiedenen Menschen anders wahrgenommen. Sehen Sie hier ein Gesicht oder liegt eine Frau am Strand? Besonders Groß und Klein nehmen die Exponate unterschiedlich wahr:
Timo Georgi, Vorstandsvorsitzender der Stiftung Kloster Eberbach
„Ist es ja eine gewisse Sichtweise, wie Kinder an dieses Thema rangehen und wie Erwachsene an bestimmte Dinge rangehen. Von daher: Ich glaube wir Erwachsene lassen uns vielleicht hier und da dann noch häufiger täuschen als die Kinder.“
Auch unsere Kamera weiß vor lauter Täuschungen nicht mehr wohin. Dabei sind gerade Kameras in der Ausstellung „Vertrickst!“ im Kloster Eberbach besonders wichtig.
Eric Thomas, Mitarbeiter Kloster Eberbach
„In dieser ganzen Ausstellung erschließen sich ja viele Dinge erst mithilfe der Handykamera. Also erst, wenn man es fotografiert, sieht man den Effekt. Und das ist das Besondere. Das ist auch etwas, was ich so auch noch nicht erlebt habe.“
Die meisten optischen Täuschungen funktionieren nur von einem ganz bestimmten Punkt aus. So wie beim Beuchet-Stuhl, bei dem die Person auf dem Stuhl erst in der Kamera klein erscheint. Die Kamera brauchen die Besucher aber auch bei den scheinbar normalen Gemälden. Eine App erweckt die Bilder zum Leben. Jedes Bild wird durch die Augmented Reality einzigartig.
Chris
„Die Bilder, die man mit der App einscannen kann und dann passiert da sogar noch was. Ich finde das interessanter als wie bei klassischen Ausstellungen, wo nur normale Bilder sind.“
Sylvia
„Also vorher habe ich mir vorgestellt: ‚Na ja Gott, du gehst da rein und weißt es ja vorher‘. Nee, nee. Das kann das Gehirn nicht so schnell mitmachen. Das ist schon spannend.“
Über 100 Exponate versuchen Sie zu vertricksen. Zeit dafür ist noch genug. Die optischen Täuschungen stehen noch bis September nächstes Jahr in den fast 900 Jahre alten Mauern des Klosters Eberbach.