„Olli“ das autonome Shuttle am Hambacher Schloss

Bereits seit drei Jahren tüftelt ein Neustädter Unternehmen zusammen mit der Universität Kaiserslautern an selbstfahrenden Elektrobussen, die Touristen hoch zum Hambacher Schloss bringen und auch wieder zurück. Seit Anfang des Jahres ist OLLI der Bus unterwegs. Aber erst jetzt dürfen endlich auch Passagiere mit an Bord.

Olli, Familie Röll aus Neustadt und ihre Bekannten aus Flensburg warten auf die Fahrt zur Wiege der Demokratie! Olli ist ein selbstfahrender Elektrobus der den Verkehr im Neustädter Stadtteil Hambach entlasten soll. Wer rauf zum Schloss will, soll unten parken und in den „Hambach Shuttle“ umsteigen. Ein Pilotprojekt.

Dr. Kerstin Ullrich, Projektleiterin „Hambach Shuttle“
„Es läuft im Moment super. Wir haben jetzt endlich die Zulassung bekommen, auch für den Passagiertransport. Das heißt: Die schwarzen Nummernschilder sind endlich dran. Und seitdem wir die haben, sind wir jeden Tag ausgebucht.“

Wer mit Olli fahren will muss sich vorher anmelden.
Selim Coli ist als Shuttle Operator mit an Bord. Das ist gesetzlich so vorgeschrieben. 300.000 Euro kostet Olli. Zum Selbstfahren braucht es viel Technik.

Sascha Trunk, Betriebsleiter „Hambach Shuttle“
„Das ist einmal das GPS, wo man aus dem Handy kennt, zur Ortung des Fahrzeugs. Und wir haben sogenannte Leader-Sensoren, haben wir sieben Stück am Fahrzeug verbaut und die scannen uns die Umgebung in Live-3D. Und anhand von den drei Systemen orientiert er sich und findet seinen Weg und fährt autonom zum Schloss und auch wieder zurück.“
Für die 5,4 Kilometer lange Ringroute braucht Olli knappe 40 Minuten. Für Selim Coli ist es eine entspannte Fahrt. Er muss nur selten eingreifen. Manchmal stoppt Olli – etwa wenn andere Fahrzeuge zu dicht auffahren. Mindestens fünf Jahre soll es noch dauern, bis der Elektrobus wirklich alleine fahren kann.
Dr. Kerstin Ullrich, Projektleiterin „Hambach Shuttle“
„Es gibt viele ÖPNV-Anbieter, viele Verkehrsgesellschaften, viele Verkehrsverbünde, die genau mit so einem Konzept experimentieren. Das wissen wir auch. Und ich glaube schon, dass in bestimmten Einsatzgebieten diese Form von Öffentlichem Nahverkehr die Zukunft sein kann.“

Nach 20 Minuten ist der selbstfahrende Bus am Ziel. Das Bundesverkehrsministerium unterstützt das Pilotprojekt.

Marco Hardt
„Ich hoffe, dass das ziemlich schnell kommt. Weil es ja auch Statistiken gibt, dass das Fahren sicherer ist.“

Brigitte Strübing
„Also, ich bin ganz ehrlich: So ganz ohne jemanden, der das steuert, würde ich nicht ganz so zutrauen das Ganze. Aber in ein paar Jahren dürfte das schon besser werden.“

Das letzte Stück rauf zum Schloss geht es zu Fuß weiter.
Olli ist noch bis Ende November unterwegs. Die Fahrt ist kostenlos.