Okapi-Nachwuchs im Frankfurter Zoo
Vor rund zwei Wochen gab es im Frankfurter Zoo Nachwuchs bei den Okapis. Die sind mit den Giraffen verwandt, stammen aus dem Kongo und sind vom Aussterben bedroht. Das Frankfurter Okapi wurde daher schon sehnsüchig erwartet. Davon hat es sich bei unserem Besuch allerdings so gar nicht beeindrucken lassen.
Nanu? Wo ist es denn? Da muss man schon genau hinsehen, um das kleine Okapi zu entdecken. Versteckt zwischen Büschen hat es sich das Baby gemütlich gemacht. Doch dieser Hintern ist unverkennbar, die markanten Streifen verraten auch das kleine Okapi. Die Waldgiraffen sind Ablieger, heißt, sie halten sich in ihren ersten Lebenswochen fast nur in einem Versteck auf. Das macht auch dieses Okapi-Weibchen, allerdings …
Sabrina Linn, Biologin Zoo Frankfurt
„Das ist zwar das 28. Baby, was hier geboren wurde aber das erste Baby, was sich entschieden hat, dass sein Rückzugsort – das brauchen Okapibabys – auf der Außenanlage ist. Normalerweise liegen die im Stall für mehrere Wochen. Keiner sieht sie außer die Zoomitarbeiter und Zoomitarbeiterinnen. Und dieses Baby hat am dritten Tag seines Lebens entschieden, dass es draußen schöner ist. Wir haben Sommer, wir haben das also zugelassen und seitdem wohnt es auf der Außenanlage.“
Selbst von den Mäharbeiten im Gehege nebenan lässt sich die Kleine nicht aus der Ruhe bringen und döst einfach weiter. Währenddessen ist Mama Imani auf Nahrungssuche. Die gestaltet sich im Zoo allerdings recht einfach. Auch wenn die Mutter nicht in direkter Nähe ist, lauscht sie aufmerksam, ob Gefahr droht – Okapis haben nämlich ein sehr gutes Gehör.
Und so hört das Kleine auch schnell, als Mama zu Tisch ruft. Es gibt Milch. Nur zwei bis drei Mal am Tag verlassen Okapi-Kinder ihr Versteck. Dann heißt es trinken, trinken, trinken und schnell wieder zurück. Doch dieses kleine Okapi denkt gar nicht daran – munter wird über die Außenanlage getollt.
Sabrina Linn, Biologin Zoo Frankfurt
„Das ist schon ein sehr entspanntes Kind und auch ein sehr selbstbewusstes Kind. Das liegt wahrscheinlich daran, dass die Mama sehr entspannt ist. Also wir hatten auch schon unsichere Mütter, die sehr viel wert darauf gelegt haben, dass die Kinder in ihrem Nest verbleiben, sodass die auch wirklich – ja ich will sagen – böse geworden sind, wenn das Kind nicht im sicheren Ort geblieben ist. Und diese Mutter ist das sehr entspannt und das wirkt sich auf das Kind aus. Also ich würde sagen, eine gute Chance, dass das ein sehr entspanntes und relaxtes erwachsenes Okapi wird.“