Offenbach ist Corona-Hotspot

Morgen kommt der Weihnachtsmann – und bald darauf womöglich die Omikron-Welle, so sagt es uns zumindest die Wissenschaft. Und genau das macht unser zweites Weihnachtsfest in der Pandemie auch so unentspannt. Der Blick in einige europäische Länder zeigt, dass mit der neuen Corona-Variante nicht zu spaßen ist. Während fast überall bei uns die Inzidenzen derzeit noch zurückgehen, ist man in Offenbach immer noch Hessens Corona-Hotspot. Verbunden mit schärferen Regeln. Wie das für die Menschen vor Ort ist, haben wir uns angeschaut.

Gastronom Youssef El Machit versucht Weihnachtsstimmung zu schaffen, daneben wartet der Korb mit den Schnelltests auf Gäste im Restaurant Tafelspitz & Söhne in Offenbach. Hier gilt, wie in der gesamten Stadt, 2G PLUS für Restaurantbesuche. Denn Offenbach fällt momentan als einziger Ort unter Hessens Hotspot-Regelung. Die strengeren Regeln enden aber an der Stadtgrenze. Unsinnig findet der Gastwirt.
Youssef El Machit, Inhaber Tafelspitz & Söhne Offenbach: „Wir haben das Problem, dass aktuell so ein kleines Örtchen mit 2Gplus belastet wird also vor allem wir die Gastronomen. Drumherum, sprich Frankfurt und Landkreis Offenbach ist weiterhin 2G. Und das ist eigentlich witzlos. Normal machen die Leute einfach einen kleinen Bogen, fahren zwei Minuten weiter mit dem Auto und müssen dann halt nicht mehr testen. Das belastet aktuell eigentlich nur uns.“
Wie auch die Gäste. Sie schreckt die Testpflicht ab, nachdem das Geschäft beispielsweise durch abgesagte Weihnachtsfeiern, zuvor schon schlecht lief. Ein Rückgang um bis zu 80% schätzt der Gastronom. Für ihn macht 2Gplus nur landesweit-Sinn, wie im benachbarten Rheinland-Pfalz. Mit den regional unterschiedlichen Regeln scheinen sich die Menschen aber abgefunden zu haben.
Monika Uhr: „Ich finde es okay, wenn‘s überall ein bisschen strenger ist aber wenn’s halt unterschiedlich gehandhabt wird, ist es eben so. // Weil wir haben halt wirklich hier heftige Zahlen gehabt. Und wenn’s in Frankfurt ein bisschen weniger ist, haben die halt Glück.“
Sara Bölge: „Dazu muss man auch sagen, dass es auch in den vergangenen Monaten oder auch im vergangenen Jahr so war, dass in Offenbach oder generell in Hessen andere Regeln waren, als zum Beispiel in Rheinland-Pfalz oder in Wiesbaden zum Beispiel war das dann so, dass man noch in die Gastronomie gehen konnte und in Offenbach nicht. Dementsprechend hat man auch gemerkt, die Leute sind dann vermehrt nach Wiesbaden oder Mainz gefahren und haben halt dort ihr Leben so weitergelebt wie vorher.“
Im Hotspot Offenbach gelten seit Sonntag außerdem in der Innenstadt Maskenpflicht – und Alkoholverbot. Auf dem Weihnachtsmarkt darf der Glühwein zwar fließen – aber nur für Geimpfte und Genesene. Auch Diskotheken mussten schließen. -Zumindest diese Regel wird nun Hotspot-unabhängig ab dem 28. Dezember auf ganz Hessen ausgedehnt, wie Ministerpräsident Volker Bouffier gestern bekanntgab. Aktuell drohen in Hessen keine weiteren Kreise oder Städte unter die Hotspot-Regelung zu fallen.
Gastronom El Machit wünscht sich vor allem Planungssicherheit, dafür wäre ihm selbst ein Lockdown lieber. In Offenbach könnten die Verschärfungen möglicherweise an Weihnachten wieder außer Kraft treten. Dafür muss der Inzidenz-Wert dort noch einen weiteren Tag unter 350 bleiben – heute liegt er bei 289,6. Das Corona-Karussell es dreht sich nicht nur in Offenbach weiter…