„Night of Talents“ wirbt für Berufe in Hotels und Restaurants

Es gab mal Zeiten, da war es schwer einen Job oder Ausbildungsplatz zu finden. Das ist lange vorbei. Heute haben es eher die Arbeitgeber schwer, ihre Stellen zu besetzen. Besonders das Gastgewerbe sucht händeringend neues Personal. Um junge Leute für ihre Branche zu gewinnen, öffneten gestern Abend in ganz Rheinland-Pfalz Hotel- und Gastronomiebetriebe ihre Türen – zur „Night of Talents“.

Mixen, schnippeln, rätseln – einige der Möglichkeiten die junge Interessierte gestern bei der Night of Talents hatten. Auch hier im Parkhotel Schillerhain in Kirchheimbolanden sucht man mit aller Kraft nach talentierten Bewerbern, den Fachkräften von Morgen.
Daniela Wurster, Parkhotel Schillerhain Kirchheimbolanden
„Ganz wichtig, dass wir mal unsere Türen öffnen für interessierte junge Menschen, die mal einen Einblick bekommen möchten, wie läuft‘s in einem Hotel ab, was für Ausbildungsberufe bieten wir an und einfach mal hinter die Kulissen schauen dürfen und können an so einem Abend.“
So auch Amelie und Sophia. Die beiden Schülerinnen machen gerade ihr Fachabi. Könnten Sie sich vorstellen nach dem Abschluss im Hotel zu arbeiten?
Amelie, 16 Jahre
„Das hat mich die ganze Zeit schon so interessiert, aber ich bräuchte auch einen Praktikumsplatz und vielleicht findet sich hier ja was und ich wollte auch gucken, was die Leute hier machen und das hat mich generell interessiert, dieses Hotelmanagement und alles.“
Sophia, 17 Jahre
„Man arbeitet mit Menschen, das ist mir wichtig, weil ich bin sehr kontaktfreudig. Und jetzt war’s eigentlich meine Mutter, die gesagt hat: ‚Guck mal, hier ist was‘ und dann war ich so: ‚Ja, okay‘, jetzt bin ich hier.“
Mit dem heutigen Schnupperabend stemmt sich das Gastgewerbe gegen den Personalmangel. In Rheinland-Pfalz haben der Branche seit 2019 rund ein Drittel aller Fachkräfte den Rücken gekehrt. Direkte Gespräche zwischen Schülern und Betrieben waren in der Corona-Krise selten möglich.
Die Night of Talents soll nicht nur Bewerber anlocken, sondern auch den Ruf der Hotel- und Gastrobranche verbessern, der lange Zeit eher schlecht war.
Alexander Wurster, Parkhotel Schillerhain Kirchheimbolanden
„Dieses ist heutzutage nicht mehr so. Die Verdienste sind um Welten besser geworden, ich kann, glaube, nicht sagen, dass wir schlecht verdienen im Gastgewerbe mittlerweile. Die Arbeitszeiten, klar wir arbeiten abends und auch am Wochenende, dafür haben wir unter der Woche frei, also es hat alles Vor- und Nachteile, das haben wir aber auch in anderen Berufen, im Einzelhandel, Polizei und sonstige Sachen, die haben teilweise schlimmere Arbeitszeiten als wir und schlimmeren Job definitiv als wir, die die ganze Zeit mit gut gelaunten Menschen zu tun haben.“
Gut gelaunt sind am Ende auch Amelie und Sophia. Was nehmen sie vom Abend mit?
Amelie, 16 Jahre
„Dass man nicht nur am Computer sitzt, also vom Kaufmann erwarte ich ja oft sehr viel Computer, aber auch, dass man sehr viel mit Menschen arbeitet, ihnen weiterhilft, auch Gastronomie in unterschiedliche Bereiche einblickt, also dass man sehr viele unterschiedliche Stationen abklappert in dem Beruf.
Sophia, 17 Jahre
„Das Personal war sehr freundlich, die Atmosphäre hier ist einfach Bombe, also es war toll. So ein Abend sollte man öfters machen.“
Für wie viele Bewerbungen der Abend sorgt, wird sich zeigen. Die Betriebe freuen sich jedenfalls auf ein Wiedersehen.