Neujahrsempfang der FDP-Landtagsfraktion in Hessen

Die FDP-Fraktion im hessischen Landtag hatte gestern Abend zum Neujahrsempfang ins Kurhaus von Wiesbaden geladen. Mit Spannung warteten die rund 1.000 Gäste vor allem auf die Rede von FDP-Chef und Bundesfinanzminister Christian Lindner.

Der eine hat ein Ministeramt, der andere will auch eins bekommen: Stefan Naas, Spitzen-kandidat der hessischen FDP für die Landtagswahl am 8. Oktober. Beim Neujahrsempfang werden die politischen Positionen deutlich, mit denen die Freidemokraten im Wahlkampf punkten wollen. So bekräftigt Christian Lindner, dass die milliardenschweren Staatshilfen wegen des Ukrainekriegs notwendig seien.
Christian Lindner, FDP, Bundesfinanzminister
„Denn wir dürfen nicht erlauben, dass die Betriebe, die Existenzen, die Strukturen, in einem Krisenjahr vernichtet werden, die in Jahrzehnten aufgebaut wurden und die wir für die Zukunft des Landes auch weiter brauchen, meine Damen und Herren, das durften wir nicht gestatten.“
Das ändere aber nichts daran, dass in Deutschland nur der Wohlstand verteilt werden könne, der vorher erwirtschaftet worden sei.
Christian Lindner, FDP, Bundesvorsitzender
„Wir können unsere sozialen und ökologischen Ziele in diesem Land nur dann erreichen, wenn wir zuvor die wirtschaftlichen Grundlagen gefestigt haben. Deshalb muss die erste Priorität nach Pandemie und nach der Energiekrise sein, dass wir überhaupt dieses Land wieder auf einen Wachstumskurs bringen, der die Voraus-setzungen dafür schafft, dass wir soziale und ökologische Politik bezahlen können.“
Die FDP wolle deshalb die Steuern senken. Beim Klimaschutz setze sie eher auf wirt-schaftliche Anreize als auf Verbote. Stefan Naas fordert eine bessere Infrastruktur. Der Kampf gegen das Auto müsse aufhören. Außerdem sei es notwendig, alle verfügbaren Energiequellen zu nutzen. Auch die Förderung von Erdgas in Deutschland dürfe kein Tabu sein.
Stefan Naas, FDP, Spitzenkandidat für Landtagswahl Hessen
„Es ist doch kein Unterschied, ob ich das Fracking-Gas aus Amerika beziehe, sogar noch weit übers Meer hole und dann hier verbrenne, oder ob ich das heimische Gas, das ich vielleicht sogar viel sauberer abbauen kann, hier verbrenne. Zumindest den Seeweg habe ich mir gespart und insofern habe ich schon etwas für die Umwelt getan.“
Zum Abschied bekommt Christian Lindner hessischen Whiskey geschenkt. Doch bis die hessische FDP auf eine erfolgreiche Landtagswahl anstoßen kann, wird es dauern. Bei der letzten Umfrage erhielt sie nur 6 % der Stimmen. Sie wird um jeden einzelnen Wähler kämpfen müssen.