Neues Museum Reinhard Ernst in Wiesbaden

Ein ganz besonderes Geschenk hat der Unternehmer Reinhard Ernst seiner Stadt und vor allen den Menschen gemacht. Er möchte abstrakte Kunst allen zugänglich und verständlich machen.  Deshalb hat der Wiesbadener für rund 80 Millionen Euro ein Museum für seine Kunstsammlung bauen lassen. Am Sonntag ist die feierliche Eröffnung. Heute durften wir von der Presse einen Blick in den weißen Würfel-Bau werfen.

Ein Mann und sein Museum. Zuckerwürfel wird es von den Wiesbadenern genannt; es ist die Herberge einer riesigen Sammlung abstrakter Kunst; es ist vollkommen privat finanziert. Nur das Grundstück hat Reinhard Ernst in Erbpacht von der Stadt bekommen. Für den Bau hat er Teile seines Unternehmens verkauft, mit seiner Frau eine Stiftung gegründet und so den 80 Millionen Euro teuren Kunsttempel finanziert.
Reinhard Ernst, Unternehmer und Museumsgründer: Weil mir es Spaß macht, wir haben den gebaut für die Kunst, wir haben hier gebaut für Kinder, damit wir Kinder an abstrakte Kunst heranführen, dass wir die Kreativität von Kindern wecken und damit dem deutschen Land, wir haben zu wenig Kreative und wir hoffen, dazu etwas beigetragen zu haben, dass Kinder ihre Kreativität entdecken.
Kinder und Jugendliche haben freien Eintritt. Vormittags ist der Bau des japanischen Stararchitekten Fumihiko Maki nur für Schulklassen geöffnet. Maki ist vor 2 Wochen im Alter von 95 Jahren gestorben. Ihm ist die erste Sonderausstellung gewidmet. Baustart ist 2019.  Manch ein Kunstwerk, wie diese riesige Skulptur von Tony Cragg, ist schon im Rohbau eingezogen. Das Museum Reinhard Ernst wird praktisch um die große Kunst herumgebaut.
Oliver Kornhoff, Direktor Museum Reinhard Ernst: Was man hier sieht, sind farbgewaltige, wirklich farbgewaltige, zum Teil monumental große Gemälde, die uns zum Staunen verführen, das heißt, wir werden eingeladen, in die Kunst aus den USA, aus Zentraleuropa, Deutschland und Frankreich, vor allem und aus Japan buchstäblich einzutauchen. Dieses geografische Profil gibt es nur einmal auf der Welt.
Ausgestellt sind rund 60 Werke aus einer Sammlung von über 1000. Den Wert seiner abstrakten Kunst schätzt Reinhard Ernst auf über 100 Millionen Euro.
Reinhard Ernst, Unternehmer und Museumsgründer: Ich war viele Jahre im Ausland tätig. Ich habe meine Firmen im Ausland aufgebaut und was tut man da, wenn es am Sonntag mal regnet, man geht irgendwann in ein Museum. Aus dem einen Museumsbesuch sind viele geworden. Aus den Museumsbesuchen ist dann die Liebe zur Kunst entstanden. Ich kann jedem nur raten, geht einfach mal ab und zu ins Museum.
Für ihre Verdienste um das Gemeinwohl hat das Ehepaar Ernst gerade das Bundesverdienstkreuz verliehen bekommen. Dieser Ferrari gehört Reinhard Ernst, der Künstler Karl-Martin Hartmann hat daraus ein Kunstwerk geschaffen. Es steht natürlich im neuen Wiesbadener Museum.