Neues Leben für Zirkuslöwin in Maßweiler

Die Löwun Marushka hat bisher in einem Zirkus gelebt. Doch als ihr Bruder gestorben ist, hat der Zirkus sie abgegeben – an die Wildtierstation Tierart in Maßweiler. Dort gewöhnt sie sich nun an das Leben fernab von Kunststücken, Menschenmassen und Trubel.

Ein skeptischer Blick in die Kamera – von unserem Besuch ist Löwin Manuschka nicht wirklich begeistert. Seit eineinhalb Monaten lebt sie in der Wildtierstation und hat sich inzwischen an den Platz und vor allem an ihre Ruhe gewöhnt. Ein Luxus, den sie so noch nie hatte – und auch nicht mehr hergeben möchte. Denn Manuschka steckt das Leben als Zirkuslöwin noch tief in den Knochen.
Nicole Meyer, Cheftierpflegerin
„Was natürlich für sie immer noch etwas mit Stress behaftet ist, ist, wenn wir hier eine Führung haben. Oder eben auch fremde Personen da haben, was man jetzt auch mit der Kamera gesehen hat. Da ist es halt wichtig, dass wir als Tierpfleger auch vor Ort sind und können sie ein bisschen beruhigen. Aber da merkt man, was das ganze Zirkusleben mit ihr im Vorfeld gemacht hat.“
Knapp fünf Jahre lang tritt Manuschka mit ihrem Bruder im Zirkus auf, bis der an Nierenversagen stirbt. Der Zirkus entscheidet sich, die Löwin nach Maßweiler zu bringen. Immer wieder landen Zirkustiere in der Wildtierstation. Oft bringen sie Altlasten mit, wurden nicht artgerecht ernährt und gehalten.
Die Tierschutzorganisation Vier Pfoten, zu der die Wildtierstation Tierart gehört, setzt sich deshalb für ein Verbot von Wildtieren in Zirkussen ein. In fast allen europäischen Ländern gibt es solches Verbot, nicht aber im deutschen Tierschutzgesetz.
Umso besser findet es die Organisation, wenn Zirkusse ihre Tiere freiwillig abgeben.
Eva Lindenschmidt, Tierschutzorganisation Vier Pfoten
„Das ist auf jeden Fall ein positives Beispiel, also dass Zirkusse auf uns zukommen und uns um Hilfe bitten, wenn Tiere abgegeben werden müssen. Das war in diesem Fall zum Beispiel auch so, dass der Zirkus auch die Möglichkeit gehabt hätte, ein neues Tier anzuschaffen. Sie sollte eben nicht alleine bleiben, die Manuschka, nachdem ihr Bruder oder ihr Halbbruder gestorben war. Glücklicherweise hat sich dieser Zirkus dann entschieden, die Haltung von Großkatzen generell aufzugeben, was wirklich ein positives Beispiel ist und uns natürlich auch freut.“
Für Manuschka ist Maßweiler nur eine Zwischenstation. Im Herbst soll sie umziehen in ein Großkatzenschutzzentrum in den Niederlanden. Dort wird sie dann in Gesellschaft von anderen Löwen und nicht mehr alleine sein.