Neues Lagezentrum für Katastrophenschutz

Es soll das Herzstück des Bevölkerungsschutzes in Rheinland-Pfalz werden: das neue Lagezntrum in Koblenz. Nach der verheerenden Ahrtal-Flut musste der Katastrophenschutz neu aufgestellt werden, für das ganze Land Rheinland-Pfalz sollen künftig alle Warnungen und Informationen in Koblenz zusammenlaufen.

Großeinsatz für das neue Zentrum: ein Waldbrand in der Nähe von Koblenz. Hier laufen alle Infos zusammen, inklusive Aufnahmen aus dem Hubschrauber. So kann das Lagezentrum Bevölkerungsschutz die Einsatzkräfte koordinieren. Alles nur ein Test für die Kameras, doch im Ernstfall sollen hier etwa auch Hochwasserdaten ausgewertet werden. Hier sitzt die gebündelte Expertise.
Pascal Thomas, Leiter Lagezentrum Bevölkerungsschutz
„Aus Feuerwehren, aus Hilfsorganisationen, auch von der Berufsfeuerwehr oder vom THW. Wir haben auch einen Offizier von der Bundeswehr dabei, sodass wir wirklich breit aufgestellt sind und ein interdisziplinäres Team bilden.“
15 Experten sitzen bereits im neuen Lagezentrum, in wenigen Wochen kommt das neue Landesamt für Brand- und Katastrophenschutz mit 300 Mitarbeitern hinzu. Bis Mitte 2025 soll das Zentrum rund um die Uhr und sieben Tage die Woche besetzen sein. Und das erstmals auf Landesebene.
Alexander Schweitzer (SPD), Ministerpräsident Rheinland-Pfalz
„Ich glaube, man kann wirklich davon ausgehen, dass wir unter den Flächenländern jetzt wirklich hier eine Pionierarbeit leisten. Was können wir tun, sind wir gut aufgestellt? Um ähnliche Lagen, die womöglich nicht auszuschließen sind vor dem Hintergrund des Klimawandels, besser bewerkstelligen zu können, als es in der Vergangenheit war.“
Besser als in der Vergangenheit, bei der Ahrtalflut vor drei Jahren mit über 130 Todesopfern. Fehlende Warnungen und mangelhafte Kommunikation sorgten für massive Kritik. Die für Katastrophenschutz zuständigen Behörden hatten seinerzeit lange kein vollständiges Lagebild aus der Unglücksregion. Genau das soll das neue Zentrum künftig besser organisieren, zudem sind drei Regionalstellen geplant. Und was ändert sich für den Bürger?
Kirstin Eisenhauer, Katastrophenschutzinspekteurin Rheinland-Pfalz
„Er wird’s merken, wenn die Aufgabenträger ihre Aufgaben auch bewältigen können. Wenn wir vielleicht noch ein bisschen schneller unterstützen können und noch ein bisschen intensiver.“
142 Millionen Euro will das Land in den kommenden zwei Jahren in den Katastrophenschutz stecken. Ob das neu aufgestellte Schutzkonzept greift, muss sich im Ernstfall zeigen. Gänzlich verhindern lassen sich Katastrophen damit aber nicht.