Neuer Vorhersagedienst für Hochwasser

Die Jahrhundertflut im Ahrtal vor über anderthalb Jahren hat eines gezeigt: Viele Menschen hätten womöglich gerettet werden können, wenn sie gewarnt worden wären. Heute nun ist bundesweit ein neues Warnsystem an den Start gegangen. Es soll Handynutzer alarmieren, ohne dass dafür eine bestimmte App installiert sein muss. Und auch in Rheinland-Pfalz selbst hat sich heute was getan in Sachen Hochwasserabwehr.

Nämlich ein neuer Web-Auftritt, mit dem Hochwasser gezielter vorhergesagt werden sollen. Auf hochwasser.rlp.de können sich Nutzer künftig landesweit über die aktuellen Pegelstände informieren. Die Website ist Teil eines Maßnahmenplans, der nach der verehrenden Flutkatastrophe im Ahrtal erstellt wurde. Eine frühere Warnung hätte damals vermutlich Menschenleben retten können.
Katrin Eder, Bündnis 90 / Die Grünen, Umweltministerin Rheinland-Pfalz
„Wir werden nie hundertprozentige Sicherheit gewährleisten können, wenn es um Fragen von Starkregen und Wasser geht. Und wir erhoffen uns wirklich die positiven Effekte, dass die Menschen, also auch die Bürgerinnen und Bürger, quasi sehen auf einen Blick, was das bedeutet, was das vielleicht auch bedeutet zu dem Hochwasser, das vor fünf Jahren, vor zehn Jahren bedeutet hat.“
Im neuen System sind aktuelle Pegelstände in den rheinland-pfälzischen Flüssen als Punkte dargestellt. Eine mögliche Hochwasserentwicklung der kommenden 24 Stunden als Fläche. Die Farbe sagt aus, wie problematisch die Lage werden kann. Und: wie oft ein solches Hochwasser schon eingetreten ist. Grün also als unproblematisch. Lila als sehr gefährlich mit einem Hochwasser, das es so circa alle 50 Jahre gibt. In Fällen wie diesen sollen auch Warn-Apps wie Nina oder Katwarn Hinweise geben. Die Website kann aber nicht …
Katrin Eder, Bündnis 90 / Die Grünen, Umweltministerin Rheinland-Pfalz
„… sass dort dann steht: ‚Oh, der Pegel steigt auf XY Meter, jetzt muss ich mein Haus absichern oder mich evakuieren lassen.‘ Das sind ganz andere Ketten, die dann ausgelöst werden vor Ort. Sondern es ist wirklich eine Hochwasservorhersage, ein Informationssystem.“
Das heißt, was die jeweiligen Kommunen und Landkreise mit den Informationen machen, entscheiden sie selbst. Ein Mechanismus, der in der Flutnacht im Ahrtal längst nicht überall funktioniert hat.