Neuer Eigentümer stellt Pläne für Flughafen Hahn vor

Vor fast genau eineinhalb Jahren hat der Flughafen Frankfurt Hahn Insolvenz angemeldet. Was dann folgte war eine beispiellose Odyssee. Interessenten kamen und gingen, waren mal zu unseriös, mal lösten sie sich in Luft auf. Darunter haben vor allem die Beschäftigten am Hahn gelitten, ging es doch um die Zukunft ihrer Arbeitsplätze. Umso erleichterter zeigten sich alle Beteiligten, als vor zwei Wochen die TRIWO AG aus Trier den finalen Zuschlag erhielt. Heute hat der neue Eigentümer seine Pläne für den Flughafen vorgestellt.

Freudige Gesichter am Flughafen Hahn. Insolvenzverwalter Jan Markus Plathner hat doch noch das geschafft, was zwischendurch kaum noch jemand für möglich gehalten hatte: den Hahn an einen Investor zu verkaufen, mit dem alle einverstanden sind. An ihn: Peter Adrian, Vorstandsvorsitzender der TRIWO AG. Auch für Rüdiger Franke ist die Triwo ein echter Glücksgriff. Franke hat den Flughafen während des Insolvenzprozesses geführt und soll Geschäftsführer bleiben. Er freut sich das alle Mitarbeiter übernommen werden und …
Rüdiger Franke, Geschäftsführer des Flughafens:
„… dass der Flughafen so lange überleben konnte und wir tatsächlich zeigen konnten, dass wir hier ein positives wirtschaftliches Ergebnis erzielen konnten und ich freue mich für die Belegschaft, dass die harte Zeit jetzt doch einen Erfolg gefunden hat.“
Diese Harte Zeit hat auch den Insolvenzverwalter einige Nerven gekostet. Umso erleichterter ist auch er heute.
Jan Markus Plathner, Insolvenzverwalter Hahn:
„Es gab wirklich Situationen die keinen Spaß mehr gemacht haben, wenn zum Beispiel der Kaufpreis nicht gezahlt wird. Ich habe das vorsichtig ausgedrückt, aber natürlich hat uns das alle unglaublich zurückgeworfen in dem Prozess. Ich und mein Team gucken jetzt sehr positiv auf den Flughafen und freuen uns, dass das jetzt geklappt hat.“
Plathner und Adrian kennen sich gut. Bereits 2014 hat der Insolvenzverwalter der TRIWO einen insolventen rheinland-pfälzischen Flughafen verkauft: den Flughafen Zweibrücken. Hier musste damals das Passagiergeschäft zwar aufgegeben werden, mit einer vielseitigen Strategie, die neben Privatfliegern auch eine Teststrecke für Autos, ein Konferenzzentrum und einen Gewerbepark umfasst, ist der Flugplatz Zweibrücken inzwischen aber wieder rentabel und beschäftigt mehr Menschen als vor der Insolvenz. Bundesweit verwaltet die TRIWO AG mit über 200 Mitarbeitern hauptsächlich Gewerbeimmobilien, darunter auch einige Flugplätze. Jetzt ist sie also auch Haupteigentümerin am Hahn, an dem auch das Land Hessen noch 17,5 % hält.
Peter Adrian, Vorstandsvorsitzender TRIWO AG
„Ich gehe nach wie vor davon aus, der Hahn ist ein Verkehrsflughafen, einer der wenigen in Deutschland mit uneingeschränkter 24-Stunden-Flugerlaubnis, sieben Tage die Woche, dass wir diese Grundlage nutzen. Sowohl für den Passagierbereich als auch für den Frachtbereich, das sind so die derzeitigen Nutzungsschwerpunkte. Welcher Schwerpunkt sich in der Zukunft jetzt besonders weiterentwickeln lässt, dass wird die Zukunft zeigen, aber wir sind grundsätzlich darauf eingestellt, beide wichtigen Bereiche hier am Standort zu entwickeln.“
Außerdem wolle man noch in diesem Jahr massiv in die Infrastruktur investieren und auch mit dem Land Rheinland-Pfalz über die Gewerbeflächen am Hahn sprechen.
An großen Plänen für den Hahn mangelt es also nicht. Für die geplagten Mitarbeiter gilt es zu hoffen, dass sie aufgehen und endlich etwas Ruhe einkehrt im Hunsrück. Am 01. Mai wird der Kaufvertrag vollzogen. Dann ist der Verkauf des Flughafens nach eineinhalb Jahren endlich abgeschlossen.