Neue Trendsportart: Hobby Horsing

Eine neue Trendsportart aus Skandinavien wird auch bei uns immer beliebter. „Hobby Horsing“. Das ist nichts anderes als das gute, alte Steckenpferdreiten. Statt auf einem echten Pferd wird auf einem Holzstab geritten. In Finnland finden mittlerweile zahlreiche Turniere und sogar eine landesweite Meisterschaft statt. Auch in Hessen und Rheinland-Pfalz gibt es immer mehr Vereine, die „Hobby Horsing“ anbieten. Zum Bespiel der SC Mommenheim im Kreis Mainz-Bingen.

Sie traben wie Pferde, nur eben ohne echte Vierbeiner. Beim „Hobby Horsing“ imitieren die Beine des Sportlers die Bewegungen des Pferdes. Der Oberkörper stellt den Reiter da. Geritten wird auf einem Holzstab mit Pferdeköpfen aus Stoff und Wolle. Wie man die richtig in den Griff bekommt, erklärt uns die 14-jährige Mia.
Mia Sparmann, „Hobby Horse“-Reiterin
„Dass man die äußere Hand … wenn man geradeaus reitet, ist die äußere Hand immer am Stab und die innere Hand hält man wie beim normalen Reiten zwischen dem kleinen Finger und dann quasi nach innen und dann auf den Daumen hoch.“
In Mommenheim gibt es insgesamt 60 Steckenpferdreiterinnen zwischen 6 und 19 Jahren. Jungs sind keine dabei. „Hobby Horse“-Trainerin Tina Gardt bietet vier verschiedene Kurse an.
„Im Arbeitstempo antraben, C linke Hand.“
Im „Hobby Horsing“ gelten ähnliche Regeln wie beim Dressurreiten.
Tina Gardt, „Hobby Horse“-Trainerin SC Mommenheim
„Das kommt aus Finnland. Die haben das vor mehreren Jahren – ich glaube, 2008 fing das da an – erfunden. Jetzt verbreitet sich das über die Welt.“
Seit 2019 bietet der SC Mommenheim die Trendsportart an. Corona hat die „Hobby Horse“-Reiterinnen lange ausgebremst. Doch jetzt werden die Latten auf dem Springparcours ziemlich hochgelegt.
Sophia Geile, „Hobby Horse“-Reiterin
„Also Zeitspringen ist halt ziemlich anstrengend, weil du so schnell sein musst und trotzdem darauf achten musst, dass du richtig galoppierst.“
Pfingsten findet hier ein Turnier statt.
„Hobby Horsing“ im Verein ist viel günstiger als Reitstunden. Doch die meisten Mädels, die sich auf das Steckenpferd schwingen, können auch auf echten Pferden reiten.
Mia Sparmann, „Hobby Horse“-Reiterin
„Ich habe mit reiten aufgehört, weil ich das mehr machen wollte und dann hatte ich mehr Zeit dazu. Ja es ist einfach cool und es macht auch mehr Spaß als reiten. „
Sophia Geile, „Hobby Horse“-Reiterin
„Ich nähe auch gerne mit meiner Oma die Pferde oder wir haben auch hier die Fliegenohren zusammen gemacht oder auch die Trensen basteln. Das macht halt richtig Spaß. Und das mag ich halt so daran. „
Ob selbst gebastelt, oder für bis zu 200 Euro gekauft – die meisten „Hobby Horse“-Reiterinnen besitzen mehrere Steckenpferde. Sie sind günstig im Unterhalt und einen großen Stall benötigen Holzpferde auch nicht.