Neue Technik: Firma aus Nordhessen stellt kombinierte Wärmepumpen-Solaranlage her

Ein Lockern der Klimaziele – das fordert die Wirtschaft in der jetzigen schwierigen Situation. Genau das Gegenteil möchte der Expertenrat für Klimafragen. Die Wissenschaftler bescheinigen der Bundesregierung, dass die Klimaziele 2030 nicht eingehalten werden. Deutschland müsse jetzt vor allem beim Ausbau der erneuerbaren Energien Gas geben. Ein Unternehmen, das dabei schon ganz weit die Nase vorn hat, sitzt im nordhessischen Hofgeismar.

Das ist ein ganz besonderes Teil: Photovoltaikanlage und Wärmepumpe in einem. Auf der Oberseite wird Storm aus Sonnenlicht gewonnen, auf der Unterseite Wärme aus der Umgebungsluft. Eine Erdsonde oder ein solches Außenluftgebläse, wie man es üblicherweise von Wärmepumpen kennt – alles nicht nötig. Der Vorteil für den Verbrauer?
Andreas Siegemund, Geschäftsführer Consolar
„Eine geräuschlose Wärmepumpe, die auch in der Stadt sehr gut funktioniert und das ist die Hauptinnovation. Wir können also im Vergleich zu Luftwärmepumpen mit 20-50% weniger Stromverbrauch und damit weniger Kosten arbeiten und das ganze geräuschlos.“
Seit Dezember werden die sogenannten „SOLINK“-Kollektoren hier in Hofgeismar produziert.Ein Gemeinschaftsprojekt von Consolar aus Frankfurt und der ortsansässigen AKG Gruppe. 65.000 Anlagen könnten hier jährlich übers Band laufen. Ist die Nachfrage für die patentierten Systeme denn entsprechend groß?
Andreas Siegemund, Geschäftsführer Consolar
„Die Nachfrage ist sehr groß. Wir haben gerade jetzt vom vorletzten zum letzten Jahr ein Wachstum gehabt. Und zwar gegen den Markttrend. Der Wärmepumpenmarkt ist ja um 45% etwa zurückgegangen, wir konnten zweistellig zulegen.“
Doch so rosig sieht es aktuell nicht in jedem Unternehmen aus. Spitzentechnologien wie diese hier zu unterstützen, sei eine gute Möglichkeit, um die schwächelnde Wirtschaft anzukurbeln, sagt Hessens Wirtschaftsminister Kaweh Mansoori heute bei einem Besuch in Hofgeismar.
Kaweh Mansoori (SPD), Wirtschaftsminister Hessen
„Beispielsweise in der Förderung auch dafür zu sorgen, dass sich solche Technologien durchsetzen, das ist dann ein Beitrag, den ich gerne als Wirtschaftsminister setzen will. Wenn wir beispielsweise in Förderprogrammen einen Effizienzbonus hätten, dann würden solche Technologien auch profitieren.“
Profitieren würden die Unternehmen vor allem auch von weniger Auflagen und Bürokratie, sagt der Wärmetechnikhersteller.
Kariem Jaber, Leiter Vertrieb & Projektierung AKG
„Es gibt eine Vielzahl von Beispielen. Also zum Beispiel hier am Standort im Rahmen des Aufbaus der neuen Anlage hier mussten wir Regularien erfüllen im Bereich Brandschutz. Das hat uns tatsächlich doch am Ende einen sehr großen Betrag gekostet, der mehr als vergleichbar ist mit der eigentlichen Investition hier in die Produktionsanlage.“
Investieren wolle man lieber in Wertschöpfendes. Davon hätten letztlich alle am meisten: Die Wirtschaftsunternehmen und die Kunden.