Neue Methoden in der Kriminalitätsbekämpfung

Sich solche Gesichter zu merken und unter vielen wiederzuerkennen – das können nur ein bis zwei Prozent der Bevölkerung: Sogenannte Super-Recognizer. Die Polizei Rheinland-Pfalz will sich die besonderen Fähigkeiten dieser Menschen jetzt zunutze machen.

Zum Beispiel mit ihm: Florian Ecker. Als Super-Recognizer kann er sich Gesichter besonders gut merken und auch wiedererkennen. Manchmal sogar besser als die Technik:
Florian Ecker, Super-Recognizer
„Die Technik ist halt auf dem Stand, dass ein entsprechendes Bild vorliegen muss, um eine Vermessung an objektiven Fakten am Bild vorzunehmen. Dafür muss das Bildmaterial entsprechend sein. Und das muss es bei uns nicht.“
Stattdessen prägen sich Super-Recognizer wie Florian Ecker Gesichter ein und können dann auch Veränderungen im Gesicht erkennen:
Michael Ebling, (SPD), Innenminister Rheinland-Pfalz
„Haben ein Bild von einem jugendlichen Gesicht und erkennen dann diese Person auch zwanzig Jahre später noch. Also insofern, da ist der Mensch aktuell zumindest noch deutlich im Vorteil.“
Trotz dieser seltenen Begabung, haben Super-Recognizer kein fotografisches Gedächtnis:
Florian Ecker, Super-Recognizer
„Das beschränkt sich tatsächlich auf die Erkennung oder das Abspeichern von Gesichtern. Kennzeichen sind definitiv deutlich schwieriger bei mir, da sind andere Kollegen deutlich besser.
Die Polizei und das Landeskriminalamt Rheinland-Pfalz möchte mit dieser Begabung Verdächtige besser erkennen und Straftaten vorbeugen.
Ein weiterer Vorteil: Man braucht keine Kameras, die ungefragt Gesichter im öffentlichen Raum filmen.
Michael Ebling, (SPD), Innenminister Rheinland-Pfalz
„Und das ist in Deutschland natürlich durch Datenschutzbestimmungen reguliertes Thema. Insofern wird uns der Mensch alleine den Fortschritt bringen, dass wir ihn auch dort mit einsetzen können, wo wir zurzeit technische Mittel nicht einsetzen dürfen.“
In Zukunft sollen zwei Super-Recognizer das Landeskriminalamt in Rheinland-Pfalz unterstützen.