Neue Hubschrauber zur Brandbekämpfung

Extremwetter-Ereignisse – wie die Flut-Katastrophe im Ahrtal vor drei Jahren – könnten in den nächsten Jahren häufiger vorkommen. Da sind sich viele Wissenschaftler einig. In Rheinland-Pfalz sollen deshalb künftig zwei neue Polizei-Hubschrauber auch dem unmittelbaren Bevölkerungsschutz dienen, unter anderem bei Bränden oder bei der Personenrettung. Vor der Übergabe an die Hubschrauberstaffel der Polizei, fand heute am Mainzer Rheinufer eine Übung statt.

Hilfe aus der Luft. Die Winde dieses Hubschraubers kann über 800 Liter Wasser in einem Löschsack transportieren. Nur eine Verbesserung von vielen an dem neuen Modell, erklärt Chefpilot Andreas Nazzaro.
Andreas Nazzaro, Chefpilot Polizeihubschrauberstaffel Rheinland-Pfalz
„Der Hubschrauber kann all das, was er vorher auch konnte, ja? Nur noch ein bisschen mehr. Das heißt, der hat jetzt die Winde dran, wo wir grad drüber gesprochen haben. Der ist jetzt leistungsfähiger, vom Abfluggewicht her ist er höher. Und er ist von der Technik her einfach viel moderner geworden.“
Der moderne Helikopter soll in erster Linie bei normalen Polizeieinsätzen zum Einsatz kommen. Doch der Landesregierung ist besonders wichtig, dass die neuen Flieger auch bei Katastrophen wie Waldbränden oder bei der Personenrettung helfen können. Denn bei der Flutkatastrophe im Ahrtal hatten die eingesetzten Polizeihubschrauber keine Winden und konnten keine Personen retten.
Michael Ebling (SPD), Innenminister Rheinland-Pfalz
„Natürlich sind wir froh darüber, mit ihm auch ein Rückgrat im Bevölkerungsschutz zu bekommen. Windenrettung heißt jetzt ab sofort: drei feste Hubschrauber in Rheinland-Pfalz, zwei Polizei-Hubschrauber, ein Rettungs-Hubschrauber, sind 24/7 in der Lage, auch für Windenrettung zu dienen.“
Alexander Schweitzer (SPD), Ministerpräsident Rheinland-Pfalz
„Ich glaube, das weiß man, wenn man sich die Situationsberichte aus der Ahrflut-Katastrophe anguckt und weiß, dass natürlich die Rettungswinde manche Person aus ner besonderen Lage heraus retten können und das ist uns wichtig.“
36 Millionen Euro hat das Land für die beiden Hubschrauber bezahlt. Die Fliegerbesatzung wird in einem speziellen Programm aus- und weitergebildet. Damit die Winde ihr Ziel punktgenau trifft, gibt ein sogenannter Mission Operator von der Hubschrauber-Kufe Anweisungen an den Piloten weiter.
Jürgen Noll, Missionsoperator Polizeihubschrauberstaffel Rheinland-Pfalz
„Wir sind zum einen das Auge des Piloten, weil der ja nicht unter den Hubschrauber gucken kann. Wir kommunizieren, wie der Zustand ist der Außenlast. Wir betreuen die Personen in der Kabine, die dann unter Umständen mit der Rettungswinde abgewincht werden oder aufgewincht werden.“
Die beiden Hubschrauber fliegen direkt nach der Übung weiter an ihr neues Einsatzgebiet, den Flugplatz nach Winningen bei Koblenz. Dort stehen sie dann bereit, für den Ernstfall.