Neue Dinosaurier im Senckenberg Museum

Das Senckenberg Museum in Frankfurt ist, wenn es um Dinosaurier geht, wohl das berühmteste in Deutschland. Vor allem der imposante Tyrannossaurus rex ist ein echter Hingucker. Und der hat jetzt Verstärkung bekommen. Zwei Nachbildungen von ganz bekannten Dinosauriern, die zeigen, dass Filme wie „Jurassic Park“ nicht immer realisitisch sind.

Doch ein paar Handgriffe sind noch zu tun, bis die zwei neuen Ausstellungsstücke auch wirklich stehen. Nach dem Transport aus Italien müssen die Paläontologen Kopf und Schwanz der Dinos anbringen. Der Velociraptor und Deinonychus nehmen direkt neben dem T-Rex Platz. Die Fleischfresser haben vor 75 beziehungsweise 145 Millionen Jahren während der Kreidezeit gelebt. Mit ihren scharfen Zähnen und Krallen an den Händen waren sie, wie ihr großer Verwandter nebendran, hervorragende Jäger. So ist der Platz im Museum kein Zufall.
Thorolf Müller, Leitender Kurator Senckenberg Museum Frankfurt
„Die drei sollte man auch im anatomischen Vergleich sehen können, um auch mal zu zeigen, alle erwarten in diesem Saal hier riesige Dinosaurier, aber die Mehrzahl, die Vielzahl der Saurier war wahrscheinlich eher klein oder mittelgroß.“
Die italienischen Paläontologen haben die Nachbildungen in fünf Monaten hergestellt. Sie sind mit einem 3D-Drucker aus Kunstharz gefertigt und entsprechen dem aktuellen Stand der Wissenschaft. Vorlage ist unter anderem ein Fossil, das 1971 in der Mongolei ausgegraben wurde. Eine detailgetreue Rekonstruktion: Bei so einem kleinen Dino keine einfache Aufgabe.
Simone Maganuco, DI.MA Dinomakers
„Wir mussten zum Beispiel in jede Rippe Draht reinstecken und auch in die Finger. Das war der schwierigste Teil bei dieser Arbeit.“
Filmfans könnten den Deinonychus sogar erkennen. Er ist in dem Blockbuster „Jurassic Park“ zu sehen. Jedoch hat der Regisseur den eher kleinen Dino für den Film kurzerhand verändert.
Simone Maganuco, DI.MA Dinomakers
„Für die Filme ‚Jurassic Park‘ und ‚Jurassic World‘ wollten sie, dass die Dinosaurier so groß wie die Menschen sind, damit sie gefährlicher wirken. Aber sie wollten auch einen coolen Namen für den Dinosaurier. Also haben sie Velociraptor gewählt aber der eigentliche Dinosaurier im Film war der Deinonychus.“
Das Senckenberg Museum klärt den Fehler jetzt auf und stellt den echten und den falschen Velociraptor nebeneinander.
Daniela Szymanski, Guide Senckenberg Museum Frankfurt
„Das andere Missverständnis ist, dass Dinosaurier ausgestorben seien. Denn tatsächlich haben wir heute 10.000 lebende Dinosaurierarten. Aber wir nennen sie Vögel. Und diese beiden neuen Dinosaurier sind sehr nahe Verwandte der Vögel und wirklich wunderbare Belege für die Dino-Vogel-Connection.“
Daher hatten die beiden auch Federn, um sich und ihr Nest zu wärmen, vermuten Forscher. Eine Welt voller Missverständnisse und Filmfehler rund um die kleinen Verwandten vom großen T-Rex im Senckenberg Museum Frankfurt.