Moses Pelham nimmt Abschied von der Bühne

Er hat Xavier Naidoo und Sabrina Setlur entdeckt, als Produzent mehr als 9 Millionen Platten verkauft und wurde mit unzähligen Musik-Preisen sowie der Frankfurter Goethe-Plakette für sein Werk ausgezeichnet. Nach drei Jahrzehnten will der Frankfurter Moses Pelham nun Schluss machen mit seiner Karriere. Noch dieses Jahr geht seine Abschlusstour zu Ende. Wir waren bei einem seiner letzten Konzerte dabei – an dem Ort, wo alles begann.

Der Anfang vom Ende – Abschied nach 31 Jahren Musikkarriere, Abschied von den Fans. Der erste Song seines im Januar erscheinenden Albums, das sich eben genau damit beschäftigt: das letzte zu sein.
Moses Pelham, Rapper und Produzent aus Frankfurt:
„Mir geht’s schon auch darum, den Absprung nicht zu verpassen. Ich möchte den Menschen hier bei den Konzerten und mir selbst ehrlich gesagt auch die Möglichkeit geben, uns nochmal vor Augen zu führen, was wir da hatten, was davon für uns bleibt und irgendwie vernünftig voneinander Abschied zu nehmen.“
15 Termine in sieben deutschen Städten, allein in Frankfurt sind es neun Konzerte. Kein Wunder, hier ist Moses Pelham aufgewachsen, im Stadtteil Rödelheim. Anfang der Neunziger beginnt seine Karriere mit dem Rödelheim Hartreim Projekt.
Der Erfolgs-Titel darf beim Abschied natürlich nicht fehlen. Nach drei Alben trennt sich das Duo, seitdem ist Moses Pelham vor allem als Produzent mit seiner Plattenfirma 3p erfolgreich. Er entdeckt Xavier Naidoo, Sabrina Setlur und die Band Glashaus, bringt außerdem 8 Solo-Alben raus. „Letzte Worte“ heißt das 9. und letzte. Dass seine Abschlusskonzerte hier in der kultigen Batschkapp stattfinden, ist kein Zufall.
Moses Pelham, Musiklegende aus Frankfurt
„Die Idee des Rödelheim Hartreim Projektes, wie es dann letztlich auf Platte kam, ist in der Batschkapp geformt worden, bei einem Jubiläumskonzert der Rodgau Monotones. Das erste eigene Rödelheim Hartreim Projekt Konzert fand auch in der alten Batschkapp statt. Von daher halte ich das für sehr, sehr naheliegend, dass wir das auch hier zu Ende bringen.“
Die Fans haben seine Musik mitgeprägt, sagt er, viele sind schon seit den Anfängen treu. Musik, die unter die Haut geht – teilweise sogar wortwörtlich.
Melanie Parr
„Ich bin jetzt sehr traurig, dass er aufhört und es ist alles immer sehr emotional, bedeutet mir sehr viel, die Texte. Ich komme auch aus der Rödelheimer Landstraße und jetzt, wo er aufhört, dachte ich, ich verewige ihn mir.“
Vanessa Rödel
„Es ist so traurig, dass wir am Samstag nochmal kommen.“
Dino Lang
„Damit aufgewachsen, erwachsen geworden, gelitten, gelacht, geweint, das ganze Prozedere.“
Klaus Rödel
„Ich war auf dem ersten Konzert 1995 in Mannheim im Capitol, Rödelheim Hartreim Projekt, Wahnsinn, wie lange das her ist, jetzt fast 30 Jahre.“
Treue, die einen würdigen Abschied verdient. Für die Fans, aber auch für Moses Pelham persönlich.
Moses Pelham, Mitbegründer des Deutschrap
„Das war ja, als ich das als Kind entdeckte eigentlich so eine Möglichkeit für mich, möglichst oft meinen Namen zu sagen und darauf aufmerksam zu machen, dass es mich gibt. Später wurde das ja zur Möglichkeit, mir zu erklären, wer ich überhaupt bin und wer ich sein will und was ich in dieser Welt mache.“
Am 24. Januar erscheint das letzte Album. Auf den Tag genau 31 Jahre nach dem ersten Album des Rödelheim Hartreim Projekts.