Mit Eis gegen Erfrierungen

Ein ganz schön frostiges Wochenende liegt hinter uns. Dabei war der Frühling doch schon so gut wie da. Temperaturen von über 20 Grad hatten wir schon. Letzte und vorletzte Nacht hatten wir -3 Grad. Zu frostig für die Obstbäume, die jetzt schon blühen. Und deshalb hat Obstbauer Jacob Schmitt aus Mainz-Laubenheim sie regelrecht eingefroren.

Wunderschön und frostig. Ein Naturschauspiel könnte man meinen. Erzeugt durch die nächtlichen Minusgrade der vergangenen Tage. Doch die eisigen Blühten der Apfelbäume, die sind durch stundenlange Beregnung entstanden.
Heute Morgen dreht Jacob Schmitt den Wasserhahn zu.
Jacob Schmitt, Obstbauer aus Mainz-Laubenheim
„Das lief jetzt von gestern Abend halb zehn bis heute Morgen um 8 Uhr. Aber das ist von Nacht zu Nacht unterschiedlich, je nach Temperaturlage.“
Ab -1 Grad werden die Apfelblühten nachts beregnet und dadurch vereist. Das machen die Obstbauern, damit die Blühten nicht erfrieren. Was sich seltsam anhört, ist reine Physik. Durch das gefrieren des Wassers wird Energie in Form von Wärme frei, sogenannte Erstarrungswärme.
Jacob Schmitt, Obstbauer aus Mainz Laubenheim
„Und diese Erstarrungswärme, das ist ein physikalischer Prozess, bei dem Wärme entsteht, der hält quasi die Blühte über null Grad. Und schützt sie dann so vor dem Erfrieren.“
Der Schutz hält aber nur, wenn die Blüten solange beregnet werden, wie der Frost anhält. Pro Hektar sind das rund 30.000 Liter Wasser, die hier pro Stunde verbraucht werden. Die Apfelplantage in Mainz-Laubenheim ist insgesamt sieben Hektar groß.
Jacob Schmitt, Obstbauer aus Mainz Laubenheim
„Ja, wir haben das Glück, dass der Rhein nur 500 Meter Luftlinie von uns entfernt ist, das heißt wir beregnen mit Wasser aus dem Rheinuferfiltrat, das ist für uns natürlich eine kostengünstige Lösung.“
Viele Obstbauern haben nicht so viel Glück und nehmen die Ernteausfälle durch den späten Frost in Kauf.
Der ist jetzt erst mal wieder vorbei. Heute Nacht muss Jacob Schmitt seine Beregnungsanlage nicht mehr anstellen.