Ministerrat trifft sich mit Unternehmensleitung Boehringer Ingelheim

Der Ukraine-Krieg hat auch Auswirkungen auf Industrie und Unternehmen hier bei uns. Viele sind durch die Corona-Pandemie ohnehin bereits gebeutelt und auch der Fachkräftemangel wird von Jahr zu Jahr dramatischer. Um sich über die aktuelle Situation auszutauschen und sich ein Bild vor Ort zu machen, hat sich der rheinland-pfälzische Ministerrat heute bei einem der größten Unternehmen im Land getroffen.

Bis zum Ende nächsten Jahres soll hier auf dem Gelände von Boehringer Ingelheim ein nagelneues Biomassekraftwerk entstehen. Dadurch will das Pharmaunternehmen seinen CO2-Ausstoß verringern und den Energiebedarf weitgehend selbst decken. Eine weise Entscheidung, die da vor über einem Jahr getroffen worden ist, blickt man auf die aktuellen energiewirtschaftlichen Herausforderungen.

Daniela Schmitt (FDP), Wirtschaftsministerin Rheinland-Pfalz: „Die Wirtschaft war auf Erholungskurs nach der Corona-Pandemie und durch den Angriffskrieg von Putin auf die Ukraine sind die Unternehmen im Moment extrem gefordert. Das sind einmal gestörte Lieferketten, aber natürlich auch die Herausforderungen bei der Energieversorgung und bei den dramatisch steigenden Energiepreisen.“

Themen, die beim heutigen Aufeinandertreffen der Minister mit Vertretern von Boehringer Ingelheim intensiv diskutiert worden sind. Aber auch Zukunftsthemen wie die Entwicklung des Arbeitsmarkts und Digitalisierung standen auf der Agenda.

Sabine Nikolaus, Landesleiterin Deutschland Boehringer Ingelheim: „Ein Dialog ist in dieser jetzigen Lage zwischen Industrie und der Politik für beide Seiten ganz besonders wichtig, weil es einfach auch ein gewisses gegenseitiges Verständnis schafft. Und wir brauchen in der jetzigen Lage mehr denn je eine Politik, die nicht nur die Notwendigkeit zur Innovation bejaht und unterstützt, sondern auch mit einer kohärenten Politik die Wettbewerbsfähigkeit der Industrie tatsächlich auch stärkt.“

Ein wesentlicher Aspekt ist die Gewinnung von Fachkräften. Das Unternehmen wird stetig größer. Es braucht also auch mehr Mitarbeiter. Das Problem: In bestimmten Berufen ist der Markt leergefegt.

Christjan Knudsen, Arbeitsdirektor Deutschland Boehringer Ingelheim: „Deswegen müssen wir hier unsere eigenen Ausbildungszahlen erhöhen, damit wir in den Produktionsberufen, zum Beispiel im Bereich Chemikanten, dann auch ausreichend Nachwuchskräfte haben. Und ich glaube, wir haben da gerade im Bereich Bildung – ich habe mit Frau Doktor Hubig gesprochen – eine sehr sehr gute Zusammenarbeit, auch an den Schulen, und das wollen wir noch weiter ausbauen.“

So soll künftig schon an Schulen mehr für Ausbildungsberufe geworben werden. Sei es durch Praktika, Projekte oder Informationsveranstaltungen.
Miteinander reden, sich über aktuelle Herausforderungen und Zukunftsthemen austauschen und der Mut zu investieren – das alles braucht es, um auch in schwierigen Zeiten zu bestehen.