Ministerpräsident Schweitzer besucht SchUM-Stadt Speyer
Schpira, Uarmaisa und Magenza – das sind die hebräischen Namen der Städte Speyer, Worms und Mainz im Mittelalter. Bereits seit 1000 Jahren ist die jüdische Kultur tief in Rheinland-Pfalz verwurzelt. Auf seiner Sommerreise hat Ministerpräsident Alexander Schweitzer heute eine dieser historischen Stätten besucht – in Begleitung eines besonderen Gastes.
Überreste einer romanischen Männersynagoge. Es ist das Jahr 1084, als der damalige Bischof die Juden einlädt, sich hier in Speyer niederzulassen. Sie leben und arbeiten hier und helfen so, den Bau des Speyerer Doms zu finanzieren. Direkt nebenan die Mikwe, ein jüdisches Ritualbad. Hier ging es nicht etwa um Körperpflege, sondern um rituelles Waschen, sich von dem Unreinen befreien. So kommen zum Beispiel die Männer an Feiertagen oder Frauen nach der Menstruation hierher. Im Laufe der Jahrhunderte gibt es immer wieder Vertreibungen und Progrome. Doch das jüdische Leben kehrt immer wieder zurück, bis die jüdische Gemeinde schließlich um 1529 untergeht. 160 Jahre später fallen die Mauern der Synagoge schließlich einem Brand zum Opfer.
Talya Lador-Fresher, Israelische Generalkonsulin für Süddeutschland
„Ich glaube, es ist wichtig, dass wir alle wissen, Deutsche und Israelis, wie eng unsere Geschichte miteinander verbunden ist und wie lange her. Also viele denken natürlich, wenn es um jüdisch-deutsche Beziehung geht, denken sie am meisten an die Shoah, an den zweiten Weltkrieg, aber die Geschichte geht so lange her, das ist 1000 Jahre lange Geschichte, eigentlich noch mehr.“
In Begleitung von Ministerpräsident Alexander Schweitzer besucht die israelische Generalkonsulin für Süddeutschland heute mehrere Orte jüdischer Geschichte in Rheinland-Pfalz, die sogenannten SchUM-Stätten.
Alexander Schweitzer (SPD), Ministerpräsident Rheinland-Pfalz
„Sie haben die Bedeutung, dass sie einfach auch aufklären, dass sie Hinweise geben, dass man beim Rundgehen lernt und einfach auch sieht, wie bedeutsam auch jüdische Tradition für unser heutiges Zusammenleben ist, für unsere Gegenwart. Das sind Dinge, die wir für selbstverständlich halten, Sprache, Wissenschaft, religiöse Lehre, das ist ohne den Beitrag von Jüdinnen und Juden bei uns in Deutschland und dann eben auch in Rheinland-Pfalz überhaupt nicht denkbar.“