Minigolf ganz groß – Felicitas Haubrock ist Junioren-Weltmeisterin

Die Sportart, über die wir jetzt berichten, die kennt jeder und hat vermutlich jeder von Ihnen schon mal selbst gespielt: Minigolf. Für die meisten einfach ein lockerer Freizeitspaß und die kleine, günstige Variante vom normalen Golf. Doch auch Minigolf wird professionell in Vereinen und Nationalmannschaften gespielt. Über 2.000 Plätze gibt es in Deutschland. Felicitas Haubrock aus dem nordhessischen Calden betreibt den Sport mit viel Ehrgeiz und hat mit 16 Jahren überraschend den Junioren-Weltmeistertitel geholt.

 

Wenn Felicitas Haubrock zum Training kommt, dann mit reichlich Gepäck. Fast 200 verschiedene Bälle besitzt die Profi-Minigolferin. Mal Flummi-artig, mal hart wie ein Stein.
Felicitas Haubrock, Profi-Minigolferin
„Man braucht so viele unterschiedliche Bälle, weil wirklich jeder Ball unterschiedlich ist, von der Härte zur Sprunghöhe, zum Gewicht, zum Lack, da gibt’s sehr viele Faktoren und manchmal muss alles übereinstimmen.“
Alles gestimmt hat auch letztes Jahr bei der Weltmeisterschaft. Nachdem sie eher durch Zufall in einem Verein landet und dort schließlich vom Minigolf-Bundestrainer entdeckt wird.
Felicitas Haubrock, Profi-Minigolferin
„Ja und dann stand ich plötzlich im Finale, gegen die beste Spielerin, die ich bis dahin gesehen hab / da hatte ich ganz schön Nervenflattern.“
Im Finale vergibt ihre Gegnerin den entscheidenden Schlag. Mit 16 Jahren wird Felicitas Junioren-Weltmeisterin.
Felicitas Haubrock, Minigolf-Juniorenweltmeisterin
 „Ich war einfach super davon überzeugt, dass sie jetzt trifft und hab das nicht verstanden und sie bückt sich und hebt den Ball auf und ich war so, Moment bin ich gerade Weltmeisterin geworden? Und auf einmal kommt mein Team von hinten und auf den Rücken gesprungen, hier und da gedrückt // und ich hab das gar nicht begriffen und ich hab auch ne halbe Stunde gebraucht, um das zu begreifen und dann hab ich ein bisschen geweint.“
Freudentränen durchs Minigolfspielen. Bei Familie Haubrock hat das Tradition, sagt der Papa.
Willi Haubrock, Vater
„Wir haben im Urlaub, da war sie noch ganz klein überall, jeden Minigolfplatz und sei es noch so ein wald- und Wiesenplatz, haben wir gespielt und den höchsten Spaß gehabt // man merkte bei uns immer das gleiche Level bei meiner Frau und mir, bei Felicitas merkte man da schon ein gewisses Talent.“
Auch hier im Verein – dem MGC Kassel-Vellmar – ist man stolz auf die eigene Weltmeisterin.
Sven Wassermann, 1. Vorsitzender MGC Kassel-Vellmar
„Feli hat den Vorteil, sie ist sehr wissbegierig und sie lernt sehr schnell also sie macht‘s eigentlich jedem einfach ihr das beizubringen // man guckt zwar schon nochmal drüber, so ab und zu kommt der Schlendrian durch aber in dem Alter ist das normal.“
Mit ihrem jungen Alter ist Feli jedoch eine Ausnahme im Minigolfclub. Wie überall im Vereinssport plagen auch den Minigolf Nachwuchssorgen. Die Sportart werde nicht wirklich ernst genommen, so traue sich kein Kind damit anzufangen, sagt Felicitas.
Sie hofft, dass sich das bald ändert und peilt bei der kommenden Europameisterschaft den nächsten Titel an, um zumindest in Nordhessen für ein bisschen Minigolf-Fieber zu sorgen.