Milliardengewinn bei der Deutschen Bank

Die Deutsche Bank hat zum zweiten Mal in Folge ihr Geschäftsjahr mit einem Milliardengewinn abgeschlossen. Unterm Strich steht für 2021 ein Nettogewinn von rund 1,9 Milliarden Euro – das beste Ergebnis seit zehn Jahren. Hat die größte deutsche Privatbank ihre tiefe Krise der vergangenen Jahre damit endgültig überwunden?

Es scheint fast so, als haben sich die dunklen Wolken über der Deutschen Bank verzogen.
Der Gewinn: Innerhalb eines einzigen Jahres fast vervierfacht. Die Altlasten: So gut wie abgebaut. Der Aktienkurs: Auf dem Weg nach oben. Offenbar positive Folgen des umfassenden Konzernumbaus seit 2019 – mit scharfen Sparmaßnahmen und der Abkehr von unkalkulierbaren Risikogeschäften.
Christian Sewing, Vorstandsvorsitzender Deutsche Bank AG
„Zum Start ins letzte Jahr unserer 2019 verkündeten Strategie sind wir also da, wo wir sein wollen. Die Deutsche Bank ist wieder nachhaltig profitabel, und sie ist bestens aufgestellt, um ihre Ziele zu erreichen und den Wachstumskurs in den nächsten Jahren fortzusetzen.“
Fast wie in alten Zeiten macht die Deutsche Bank vor allem im Investmentbanking ein glänzendes Geschäft. Und doch ist seit dem Ende 2018 eingeleiteten Transformationskurs alles anders – bestätigt auch Aktionärsvertreter Klaus Nieding, der die Deutsche Bank insgesamt auf einem guten Weg sieht.
Klaus Nieding, Deutsche Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz
„Wenn man genau hinschaut, dann ist das Investmentbanking der Deutschen Bank heute natürlich nicht mit dem zu vergleichen zu Zeiten eines Anshu Jain oder Josef Ackermann. Man muss doch ganz klar sagen, das Investmentbanking ist doch deutlich weniger risikoanfällig geworden. Es wird weniger gezockt in der Deutschen Bank. Man hat sich auf Anleihen und Währungen konzentriert. Das hat die Bank in Corona-Zeiten natürlich auch richtig nach vorne gebracht. Also insofern: Das heutige Investmentbanking ist keinster Weise mehr vergleichbar mit der Zockerbude, die wir da früher gesehen haben.“
Auch in diesem Jahr sollen bei der Deutsche Bank weitere Arbeitsplätze gestrichen werden. Ziel des Drei-Jahres-Plans von 2019: Insgesamt 18.000 Stellen weniger bis Ende 2022. Dafür dürfen sich Aktionäre zum ersten Mal seit Jahren wieder über eine Dividende freuen: 20 Cent pro Aktie will das Finanzinstitut schon bald an seine Anteilseigner ausschütten. An der Börse sorgte das heute für ordentlich Rückenwind: Der Aktienkurs der Deutschen Bank lag zeitweise mehr als 6 % im Plus.