Mehrere Geldautomaten in Rheinland-Pfalz gesprengt

Gestern Nacht sprengen unbekannte Täter gleich zwei Geldautomaten im nördlichen Rheinland-Pfalz. Insgesamt sind es jetzt bereits vier dieser Taten innerhalb weniger Tage rund um Koblenz. Die Polizei fahndet mit Hochdruck nach den Tätern.

Tatort Hundsangen im Westerwald. Das Ziel: Die einzige Selbstbedienungsbank des Ortes. Um kurz nach halb vier in der Nacht auf Donnerstag explodiert ein Sprengsatz, rund 20 Minuten später knallt es auch in Kirchberg. Ein weiterer Bankautomat wird gesprengt. Da zwischen beiden Tatorten über eine Stunde Fahrtzeit liegt, können es zwar nicht dieselben Täter gewesen sein – gleich zwei Automatensprengungen in derselben Nacht klingen aber verdächtig. Die zuständige Polizei Koblenz schließt nicht aus, dass es die gleiche Bande war.
Jürgen Fachinger, Sprecher Polizeipräsidium Koblenz
„In der Regel handelt es sich um gut organisierte Tätergruppen, die auch längere Anfahrtswege oder auch Flucht in Kauf nehmen. Und stellen immer wieder fest, dass die Täter mit hochmotorisierten Fahrzeugen unterwegs sind.“
Eine Nacht zuvor im Koblenzer Stadtteil Karthause. Diese privaten Handyaufnahmen sollen zeigen, wie mehrere Täter taschenweise Geld aus einem gesprengten Automaten davontragen. Wie groß die Beute ausfällt – auch dazu will sich die Polizei Koblenz nicht äußern. Sie hat Fahndung gegen unbekannt eingeleitet, zumindest wurde bei der Explosion niemand verletzt.
Die Nacht auf Dienstag in Kaifenheim im Kreis Cochem-Zell: Eine Automatensprengung misslingt. Ein Bankkunde entdeckt frühmorgens ein verdächtiges Kabel und alarmiert die Polizei. Die evakuiert die angrenzenden Wohnhäuser, das Bombenkommando kann den Sprengsatz bergen. Ob die Täter gestört wurden oder die Sprengung aus anderen Gründen nicht funktioniert hat, ist bislang unbekannt.
Trotz der Sprengserie will die Polizei aber keine Panik schüren.
Jürgen Fachinger, Sprecher Polizeipräsidium Koblenz
„Also grundsätzlich – und das ist uns auch wichtig – möchten wir klarstellen, dass Abheben bei einem Geldautomaten ungefährlich ist. Aber nichtsdestotrotz bitten wir die Bankkunden, entsprechend vorsichtig zu sein und sobald sie irgendwelche verdächtigen Wahrnehmungen machen, sich an die Polizei zu wenden.“

Verdächtig könnten etwa auch Fahrzeuge vor der Bankfiliale sein.
Das Polizeipräsidium Koblenz bittet mögliche Zeugen nun um Hinweise zu den Tathergängen und die Flucht der Automatensprenger.