Mehr Geld für Busse und Bahnen

Lange wurde gestritten, wann es kommt – am Ende ging es dann noch um die Finanzierung des 49-Euro-Tickets oder Deutschlandticket, wie es auch genannt wird. Letzte Woche haben sich Bund und Länder geeinigt. Jetzt liegt der Ball wieder bei den Verkehrsverbünden, die das Bus- und Zugangebot organisieren müssen. Immerhin ist seit heute klar: Die drei hessischen Verbünde bekommen nicht nur mehr zu tun, sondern auch mehr Geld.

Die Unterschriften machen es offiziell – Bund und Land werden den öffentlichen Nahverkehr in Hessen in den kommenden zwei Jahren mit ingesamt 2,2 Milliarden Euro unterstützen. Mehr Geld als je zuvor.
Tarek Al-Wazir, Bündnis 90 / Die Grünen, Verkehrsminister Hessen
„Das ist auch dringend nötig, weil wir wollen ja, dass die Menschen Bus und Bahn nutzen. Dazu brauchen sie ein verlässliches und gutes Angebot. Und wir können in diesen nächsten beiden Jahren sichern, dass das in Hessen, im Vergleich zu anderen Ländern, vergleichsweise schon gute Angebot stattfinden kann und dass wir zusätzlich an bestimmten Punkten punktuell noch verbessern. Und das ist in dieses Zeiten sicherlich viel wert.“
Hessen sieht sich in Sachen ÖPNV als Vorreiter. Ingesamt stamme knapp ein Drittel der Gelder für den ÖPNV in Hessen aus dem Landeshaushalt – bundesweit Platz 4. Mit der Vereinbarung werden Schüler- und Seniorenticket beim Rhein-Main-Verkehrsverbund und dem Nordhessischen-Verkehrsverbund langfristig abgesichert. Bei den Verkehrsverbünden ist die Stimmung aber nicht ganz so euphorisch.
Prof. Knut Ringat, Geschäftsführung Rhein-Main-Verkehrsverbund
„Es ist ein Tag der Freude, dass wir den Status Quo halten können. Das heißt, wir müssen keine Leistungen abbestellen. Es ist aber auch kein Tag zum tatsächlich groß jubeln, weil wir halt alles, was wir uns vorgestellt haben an neuen Verkehren, an Taktverdichtungen, an zusätzlichen Projekten, On-Demand-Verkehren und und und – all dort stagnieren wir jetzt erst mal für die nächsten zwei Jahre und deswegen hat man da so das lachende und das weinende Auge.“
Auch der Fahrgastverband Pro Bahn reagiert heute kritisch und fordert vom Land Hessen deutlich mehr Finanzmittel für weitere Züge und ein größeres Sitzplatzangebot. Gerade mit Blick auf das geplante 49-Euro-Ticket für ganz Deutschland, müssten sich die Verkehrsverbünde auf viel größere Fahrgastzahlen einstellen.