Maßnahmen gegen Geldautomaten-Sprengungen
Immer wieder werden in Hessen und Rheinland-Pfalz Geldautomaten gesprengt: So wie erst vor zwei Tagen im hessischen Felsberg. Das weckt die Politik: Schon seit längerem sagt man den Automatensprengern den Kampf an. Wie gut das bisher in Rheinland-Pfalz klappt und welche Maßnahmen ergriffen werden, hat der Innenminister Michael Ebling heute in Worms vorgestellt.
So schnell kann’s gehen: Eine kurze Explosion und schon sind mehrere zehntausend Euro weg.
So ähnlich wurden dieses Jahr schon 42 Geldautomaten in Rheinland-Pfalz gesprengt. Jedes zweite Mal erfolgreich. Meistens bleibt nur Verwüstung übrig. Ein hoher Sachschaden. Außerdem können die Sprengungen für Menschen lebensgefährlich sein. Deshalb sagt der rheinland-pfälzische Innenminister Michael Ebling den Automatensprengern den Kampf an.
Michael Ebling (SPD), Innenminister Rheinland-Pfalz
„Was bisher Sachschäden und Millionenschäden sind, darf auf alle Fälle nicht zu Personenschäden werden. Und wir verhindern die Tat ganz nachdrücklich und natürlich, je mehr jetzt weiter in Techniken investiert wird und umgerüstet wird, umso sinnloser wird die Tat und das werden auch die Täter auch sehr schnell verstehen, denn sie sind aufs schnelle Geld aus.“
Eine Maßnahme ist das Einfärben von Bargeld. Sobald ein Geldautomat gesprengt wird, werden die Geldscheine mit einer speziellen Farbschicht überzogen. Die Beute ist dadurch nicht mehr brauchbar. Für solche Maßnahmen haben die Sparkassen in Rheinland-Pfalz bisher über zwölf Millionen Euro investiert.
Thomas Hirsch, Präsident Sparkassenverband Rheinland-Pfalz
„Das alles zeigt jetzt auch Wirkung, denn wir stellen fest, je mehr wir jetzt ins Jahr hineinkommen gibt es zwar noch Angriffe auf die Geldautomaten, aber immer seltener sind sie erfolgreich.“
Manche Sparkassen und Banken haben nun nachts geschlossen oder bunkern weniger Bargeld, um den Reiz eines Überfalls zu verkleinern.
Innerhalb der vergangenen sechs Jahre hat das Landeskriminalamt 90 Tatverdächtige ermittelt. Die meisten kommen aus den Niederlanden, sind männlich, um die 30 Jahre alt. Diesen März konnten zwei mutmaßliche Automatensprenger in Rheinland-Pfalz verhaftet werden.
Michael Ebling (SPD), Innenminister Rheinland-Pfalz
„Tatsächlich sehen wir in der Vorgehensweise bei der Tat eine hohe Rücksichtslosigkeit und auch eine hohe Eigengefährdung der Täter selbst, die oft aus dem Ausland kommen – hochmotorisiert auf die wenigen Minuten, man könnte fast sagen Sekunden der einzelnen Tat anlegen– und hochrisikobereit sind. Insofern ist es gar nicht so einfach, ihnen habhaft zu werden.“