Malu Dreyer informiert sich über die Aufnahme von Kriegsflüchtlingen

Seit dem russischen Angriff auf die Ukraine sind schon hunderttausende Kriegsflüchtlinge nach Deutschland gekommen. Vor allem Frauen und Kinder. Sie wurden auch in Rheinland-Pfalz mit offenen Armen empfangen. Doch ihre Integration ist nicht einfach. Wie das gelingen kann und wo es noch hakt, haben wir uns in Mandern bei Trier angeschaut.

Christina lebt hier seit vier Wochen. Die 28 Jährige Ukrainerin hat den ersten Kriegsmonat noch in Kiew miterlebt. Da sie schwanger war, konnte sie nicht fliehen. Als sie bei einem Angriff im Bunker ausgeharrt hat, kam ihr zweites Kind zur Welt. Dann ist sie nach Mandern geflohen. Und ist froh endlich in Sicherheit zu sein.
Christina, ist aus Kiew geflohen: „Ich bin super froh hier zu sein und auch sehr Dankbar, dass wir hier aufgenommen wurden. Aber es fühlt sich auch sehr komisch an nach Bürgerleistungen zu fragen, oder nach den einfachsten Sachen. Man bekommt hier zwar alles, aber es ist sehr komisch.“
Die Hilfsbereitschaft in Mandern ist groß. Direkt nach Kriegsbeginn haben der Bürgermeister und ortsansässige Vereine das Projekt Mandern hilft gegründet. Schnell konnten sie hier 67 Ukrainer in freistehenden Häuser unterbringen. Freiwillige Helfer kümmern sich um die Anmeldung, ein neues Bankkonto oder eine Simkarte. Da sich die Geflüchteten schnell integrieren und auch etwas zurückgeben möchten, wollen einige von ihnen anfangen zu arbeiten.
Manuela Justinger, Freiwillige Helferin: „Das ist ein ganz, ganz großes Thema. Viele Menschen möchten arbeiten. Also die Frauen vor allen Dingen. Und wir versuchen das so gut hinzubekommen, wie es geht, also ich persönlich habe bei mir die jüngere Frau, die ist 34. Die und ihre Freundin haben wir jetzt in einem Hotel in der Nähe untergebracht und sie können dort etwas arbeiten.“
Doch nicht alle die arbeiten wollen, können das auch. Die bürokratischen Hürden sind hoch und Sprachkenntnisse fehlen noch.
Malu Dreyer (SPD), Ministerpräsidentin Rheinland-Pfalz: „Die Behörden stehen schon bereit. Also vor allen Dingen die Bundesagentur für Arbeit aber auch das Land hat Möglichkeiten zur Unterstützung in der Arbeitssuche. Alles wird dann noch leichter ab dem ersten Juni, weil dann die Verfahren entbürokratisiert sind.“
Wie Integration auch gelingen kann zeigt sich auch in vielen rheinland-pfälzischen Schulen. Fast die Hälfte der Geflüchteten Kinder und Jugendliche sind schon untergebracht. Zum Beispiel am Auguste-Viktoria-Gymnasium in Trier. Hier lernen schon 60 Kinder aus der Ukraine deutsch. Mit Erfolg.
Daniel, Schüler aus Luzk: „Unterricht ist super, Klasse auch.“
Mit 60 Schülern aus der Ukraine kommt die Schule noch zurecht, mehr dürfen es aber im Moment nicht werden. Denn es fehlt an Deutschlehrern. Die Lehrer hoffen, dass das Land die Lücke bald schließen kann.
Malu Dreyer (SPD), Ministerpräsidentin Rheinland-Pfalz: „Wir tun was wir können, wir haben inzwischen 70 ukrainische Lehrkräfte eingestellt, 51 nicht-ukrainische Sprachförderlehrer. Aber wir sind dabei natürlich noch mehr Menschen zu gewinnen, weil die Herausforderungen einfach groß sind für unsere Schulen.“
In Mandern kann Christina nicht daran denken zu arbeiten. Sie ist dankbar für die Hilfe, hofft aber, dass sie bald zurück nach Kiew in ihr zu Hause kann.