Mainz und die Biontech-Millionen

Eine Stadt, die sich fühlt als hätte sie im Lotto gewonnen. So geht es wohl Mainz, seit der Corona-Impfstoff von Biontech von dort aus um die Welt ging. Die Gewerbesteuer hat die Stadt schon gesenkt, bis Ende des Jahres will Mainz komplett schuldenfrei sein. Heute wurde bekannt gegeben, was man sonst noch mit dem Geldsegen vorhat. Ideen gibt es jedenfalls genug

Anna P., Studentin
„Mein Wunsch auf jeden Fall mehr für die Gemeinschaft, für soziale Zwecke. Ich verstehe dass der Pharmazie-Standort gestärkt werden soll aber primär würde mir es darum gehen, dass die Menschen vor Ort was davon haben.“
Margret Boden, Rentnerin
„Dass die Straßen mal besser gemacht werden für Fahrradfahrer. Abends kann man auf der Straße kein Fahrrad mehr fahren. Ziemlich duster und auf einmal so ein Loch.“
Astrid Lentes, Rentnerin
„Bisschen günstigere Wohneinheiten bauen, weil die Mieten sind ja kaum noch zu bezahlen in der Stadt. Das wäre so mein Wunsch.
Diese Wünsche der Mainzer Bürger wurden heute natürlich nicht alle erfüllt und doch wollte die Stadt wie es heute heißt etwas an sie zurückgeben.
Erstmal sollen rund 650 Millionen Euro Schulden getilgt werden, bis Ende des Jahres will die Landeshauptstadt komplett schuldenfrei sein.
Michael Ebling (SPD), Oberbürgermeister Mainz
„Aber wir wollen natürlich auch den Bürgern zeigen, dass es für sie von Vorteil ist wenn die Stadt finanzstark ist. Deshalb investieren wir jetzt allein für dieses Jahr nochmal 50 Millionen. Schule, Kultur aber klar mit dem Fokus auf Klimaschutz und einer nachhaltigen Mobilität.“
 
Mehr als 20 Millionen Euro fließen in den ÖPNV, unter anderem für neue Elektrobusse und die Einführung eines 365-Euro-Tickets für Schüler und Auszubildende.
Für dieses Jahr rechnet man in Mainz mit einem Haushaltsüberschuss von 490 Mio. Euro, im vergangenen Jahr waren es 650 Millionen. Der Bund der Steuerzahler hat heute sogar Lob für die Pläne der Stadt übrig.
 
Frank Senger, Bund der Steuerzahler Rheinland-Pfalz e.V.
„Wir sind mit vielem heute zufrieden, enttäuscht sind wir dass die Grundsteuer B nicht gesenkt wurde, die alle Haushalte belastet. Hier wurde versäumt den Bürgern etwas zurückzugeben.“
 
Die Mainzer Goldader liegt ganz klar an der Goldgrube. Insbesondere das Unternehmen Biontech sorgt dafür, dass das Eigenkapital der Stadt in diesem Jahr auf 1,6 Milliarden Euro hochschießt.
Auch der Biotechnologie Standort Mainz soll davon in den nächsten Jahren profitieren, beispielsweise durch den Kauf von Grundstücken.
Mit diesen Investitionen will Mainz seine goldenen Jahre mit sprudelnden Einnahmen nachhaltig gestalten, denn niemand weiß wie lange der Biontech-Boom anhält.