Lufthansa mit Milliardengewinn im dritten Quartal

Flugausfälle, lange Warteschlangen, Koffer-Chaos – die Luftfahrtbranche produzierte im Sommer viele negative Schlagzeilen. Umso erfreulicher ist die Bilanz, die die Lufthansa heute in Frankfurt für die ersten neun Monate vorlegt. Die Reiselust der Deutschen ist zurückgekehrt.

Die Lufthansa ist endlich wieder im Aufwind. Während der Corona-Pandemie wäre der größte deutsche Luftfahrtkonzern ohne staatliche Finanzhilfen pleite gegangen. In diesem Jahr musste er erneut mehrere tausend Flüge streichen, weil am Boden und in den Flugzeugen Personal fehlte. Doch jetzt, sagt Vorstandschef Carsten Spohr, habe der Lufthansa Konzern die Pandemie wirtschaftlich hinter sich gelassen und blicke optimistisch nach vorne. Denn die Nachfrage nach Flugtickets nehme wieder kontinuierlich zu. Dabei gönnten sich Geschäfts-reisende und Urlauber häufiger teurere Buchungsklassen als früher. Besonders erfreulich: Die Hauptmarke Lufthansa ist zum ersten Mal seit Beginn der Corona-Krise wieder profitabel. Ihre neuen Direktflüge nach Rio de Janerio, Bangkok und San Diego werden gut gebucht.  Die Entscheidung der Billigtochter Eurowings, auch Südafrika, Tansania und Mauritius anzufliegen, hat sich als richtig erwiesen. Insgesamt schreiben alle Fluglinien des Konzerns wieder schwarze Zahlen. Weil auch die Frachtsparte Lufthansa Cargo und die Wartungssparte Lufthansa Technik dieses Jahr mit Rekordergebnissen rechnen, ist Carsten Spohr sicher: Bis Ende 2022 wird die Lufthansa AG alle staatlichen Finanzhilfen zurückzahlen können. Derzeit stellt der Konzern jeden Monat rund 1000 neue Mitarbeiter ein. Bis zum Jahr 2030 will er 180 neue Maschinen kaufen. Kein Wunder, dass an der Frankfurter Börse heute auch die Lufthansa-Aktie zu einem Höhenflug ansetzten: Zeitweise lag ihr Kurs über 2,6 % im Plus.