Leistungsschau der Militärroboter

Seit in Europa wieder ein Krieg tobt, wird intensiv über die Ausrüstung der Streitkräfte diskutiert. Dabei rücken auch Roboter immer mehr in den Fokus. Wo Maschinen gefährliche Aufgaben übernehmen, werden keine Soldaten gefährdet. Seit Montag trifft sich in Trier die Elite der Militärrobotik, um sich auf einer europäischen Leistungsschau, der sogenannten „ELROB“, miteinander zu messen.

Einsatzszenario „Maulesel“: Quasi eine autonome Schubkarre, die sich im Kampf um die Versorgung kümmern und den Soldaten damit buchstäblich Last von den Schultern nehmen soll.
Das Fahrzeug lernt einmal den Weg und pendelt dann selbstständig zwischen zwei Punkten. Im Wettbewerb gilt es unerwartete Hindernisse zu erkennen und zu überwinden.
Alexander Wolf, Team DIEHL Defence
„Ich möchte durchs hohe Gras fahren oder durch den Busch hindurch, vielleicht mal einen kleinen Baum drüberfahren können, aber ich möchte keinen dicken Baum gegenfahren und ich möchte auch keinen Menschen überfahren. Und diese Unterscheidung zwischen kritisch und nicht kritischen Hindernissen ist eine riesige Herausforderung im militärischen und Offroad-Bereich Und da ist das Fahrzeug schon sehr, sehr weit, dass wir genau diese Unterscheidung machen können.“
Eine weitere eingebaute Hürde, die so auch in der Realität auftreten kann, ist der Ausfall der Satellitennavigation GPS. Denn die kann vom Feind gestört werden. Damit klarkommen müssen auch die Teilnehmer der Disziplin „Konvoi“ – einer Kolonne von unbemannten Fahrzeugen.
Alexander Bienemann, Team MuCAR Bundeswehr Universität München
„Dann muss man auch nicht mehrere Fahrer dafür einspannen und das Leben von denen riskieren, sondern es reicht ein trainierter, geschulter Fahrer vom, sagen wir mal, THW, der uns dann vorne anführt, per Hand fährt und die Fahrzeuge fahren automatisiert in der Kolonne einfach und haben dann den Platz, um Leute mitzunehmen oder um die Hilfsgüter dahin zu transportieren, wo sie gebraucht werden.“
Die Roboterleistungsschau ELROB findet zum zwölften Mal statt und wird vom Fraunhofer-Institut organisiert. Die Disziplinen orientieren sich eng an den Bedürfnissen der Bundeswehr.
Dr. Frank E. Schneider, Organisator ELROB Fraunhofer-Insitut
„Wir betreuen den technischen, wissenschaftlichen Anteil, aber die grundsätzliche Idee der Szenarios kommt vom Nutzer, der uns letztendlich sagt: ‚Pass mal auf, am meisten drückt uns der Schuh bei 1-2-3-4-5‘ und so kommen dann halt Konvoi, Maulesel, Aufklärung und Evacuation, also Rettung, zustande.“
18 Teams aus aller Welt sind dieses Jahr in Trier dabei und werden von einer Jury bewertet. Für die Bundeswehr ist die Schau ein technischer Gradmesser.
Ulrich B., Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr
„Es ist ja ein Wettbewerb. Und wir werden anhand der Ergebnisse in den einzelnen Aufgaben feststellen, welche Aufgaben von welchem Team am besten gelöst wurden. Und können darauf eben auch feststellen, welche Forschungthemen weiter betrachtet werden müssen und wo wir schon hinreichende Grundlagen haben, um auch in reale Beschaffung zu gehen.“
Morgen endet die ELROB in Trier. Die nächste findet in zwei Jahren in der Schweiz statt.