Lauterbach besucht Paul-Ehrlich-Insitut

Im Zusammenhang mit den Corona-Impfstoffen haben Hessen und Rheinland-Pfalz eine herausragende Rolle gespielt. BioNtech in Mainz hat den ersten zugelassenen Impfstoff entwickelt. Und im südhessischen Langen, da wurde die Entwicklung überwacht und erhoben, welche Nebenwirkungen auftreten. Denn hier sitzt das Paul-Ehrlich-Institut. Das deutsche Bundesinstitut für Impfstoffe und biochemische Arzneimittel. Heute war Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach zu Gast. Das Motto: Lehren aus der Corona-Pandemie ziehen.

Die Corona-Pandemie, sie hat so manche Schwachstelle im Gesundheitssystem offengelegt. Beispiel: Die Zulassung von Impfstoffen, sie dauert für gewöhnlich mehrere Jahre. Zeit, die man in Pandemiezeiten nicht hat.
Der Präsident des Paul-Ehrlich-Instituts, das die Entwicklung von Impfstoffen überwacht, betont heute wie pragmatisch seine Behörde in der Corona-Zeit gehandelt habe.
Prof. Klaus Cichutek, Präsident Paul-Ehrlich-Institut: „Wir haben – und das möchte ich hier mit aller Deutlichkeit sagen – zu einer Beschleunigung der Impfstoffentwicklung ohne Sorgfaltsverlust beigetragen. Wir haben die üblichen Anforderungen angehalten, aber wir haben natürlich ein paar Flexibilisierungen angenommen.“
Zum Beispiel habe man erlaubt, klinische Studien, die normalerweise nacheinander stattfinden, zeitgleich durchzuführen.
Genehmigungsverfahren für Impfstoffe beschleunigen, ohne Abstriche bei der Sicherheit zu machen. Das – so eine Lehre aus der Pandemie – soll in Zukunft Standard sein. Dafür wurde am Paul-Ehrlich-Institut ein Zentrum für Pandemie-Impfstoffe und Therapeutika gegründet. Der Arbeitsauftrag: die Rahmenbedingungen für die schnellstmögliche Zulassung von Impfstoffen schaffen und immer weiter verbessern.
Dies sei ein entscheidender Schritt, sagt Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach heute beim Besuch des Instituts.
Karl Lauterbach, SPD, Bundesgesundheitsminister: „Wir müssen besser vorbereitet sein. Es werden wieder neue Pandemien kommen. Das ist nichts dramatisches, es ist aber auch nichts harmloses. Man muss dem entgegentreten.“
Doch noch gilt es auch, die Folgen der Corona-Pandemie aufzuarbeiten. Karl Lauterbach stellt heute vor allem Menschen, die an Long COVID leiden Unterstützung in Aussicht. Neben einer Website mit Informationen zur Krankheit, soll es auch eine Hotline geben sowie ein Forschungsprogramm zu Long COVID. Verbunden mit der Hoffnung, dass künftig immer weniger Menschen mit den Folgen von Corona kämpfen müssen.