Landtag diskutiert Nachfolge für 9-Euro-Ticket

Das 9-Euro-Ticket – es hat mit Sicherheit die Grenzen der Deutschen Bahn aufgezeigt und dem ein oder anderen viel Geduld beim Reisen abverlangt. Aber – das gehört auch zur ganzen Geschichte – es kam gut an. Daher soll nun ein Nachfolger her. In der ersten Plenarsitzung nach der Sommerpause haben heute die Fraktionen im rheinland-pfälzischen Landtag diskutiert. Wie kann es weitergehen mit dem 9-Euro-Ticket?

Das 9-Euro-Ticket: seit dem 1. September ist es Geschichte – vorerst.
Die Bundesregierung will für ein Nachfolge-Ticket jährlich 1,5 Milliarden Euro bereitstellen – die Forderung: die Bundesländer sollen genauso viel zahlen. Für Rheinland-Pfalz wären das rund 80 Millionen Euro. Vor allem über die Finanzierung haben die Politiker deshalb heute im Landtag debattiert.
Schnell ist klar: Die Ampel im Land liegt auf einer Linie mit der Ampel im Bund – und lobt die Idee des 9-Euro-Tickets und eines Nachfolgers.
Benedikt Oster ,SPD, Landtagsabgeordneter Rheinland-Pfalz
„Um es mit den Worten des Bundeskanzlers zu sagen: eine der besten Ideen, die wir hatten. Was sich keiner getraut hat, hat die Ampel einfach mal gemacht.“
Marco Weber, FDP, Landtagsabgeordneter Rheinland-Pfalz
„Die Ampel macht’s nicht nur im Land, sondern auch im Bund.“
Lea Heidbreder, Bündnis 90 / Die Grünen, Landtagsabgeordnete Rheinland-Pfalz
„Wir sind als Ampelkoalition in Rheinland-Pfalz bereit, uns zu beteiligen, um ein bundesweites Klimaticket zu ermöglichen.“
Doch das Ticket hat auch gezeigt, wie schnell die Infrastruktur überlastet ist. Für die Ampel-Parteien ist das die Schuld ehemaliger unionsgeführter Bundesregierungen. Das will die CDU so nicht gelten lassen. Sie verweist auf Rekordinvestitionen der letzten Regierung.
Markus Wolf, CDU. Landtagsabgeordneter Rheinland-Pfalz
„Umso wichtiger ist es jetzt, diese richtigen Entscheidungen nicht zu gefährden und Mittel, die eigentlich für die Infrastruktur gebraucht werden, zur Subventionierung von günstigen Tickets zu verwenden.“
Auch die AfD findet: erst die Infrastruktur, dann günstige Tickets:
Jan Bollinger, AfD, FraktionsvorsitzenderRheinland-Pfalz
„Wir sollten unsere Haushaltsmittel lieber dafür verwenden, das Angebot im öffentlichen Personennahverkehr zu verbessern, und zwar vor allem im ländlichen Raum.“
Dort seien nach vor viele auf das Auto angewiesen. Die Freien Wähler betonen, dass Autofahrer durch ihre Steuern mitfinanzieren.
Patrick Kunze, Freie Wähler, Landtagsabgeordneter Rheinland-Pfalz
„Wir müssen uns in diesem Haus allerdings einig sein, dass es viele Menschen in unsrem ländlich geprägten Rheinland-Pfalz gibt, die nicht auf ihren PKW verzichten können.“
Mehr Infrastruktur und gleichzeitig niedrige Preise, fordert dann die Regierung: Die CDU ist nicht prinzipiell dagegen, will aber wissen, wie das alles finanziert werden soll.
Markus Wolf, CDU. Landtagsabgeordneter Rheinland-Pfalz
„Und dann können wir gerne über dieses Ticket reden, denn das Ticket ist nämlich sinnvoll.“
Vom Grundsatz sind sich die Parteien also einig. Beim Geld gehen die Meinungen wie so oft auseinander.