Landesweiter Warntag

Heulende Sirenen – schrillende Handys. Sie haben es heute wahrscheinlich auch lautstark mitbekommen. In Rheinland-Pfalz und in Hessen war landesweiter Warntag. Der erste überhaupt. Ziel war es, die Bürger für Warnungen zu sensibilisieren und die landesweiten Warnsysteme zu testen. Wir haben nachgesehen und -gehört, ob das auch überall funktioniert hat.

10:00 Uhr in Rheinland-Pfalz. Für ein paar Minuten schrillen alle möglichen Warnsignale durch das Land.  Ob auf dem Dach oder wie hier in der Mainzer Fußgängerzone. Die Bürger sollen für den Ernstfall vorbereitet werden. Auch die Koblenzer erreichen die Warnsignale.
Christian Bien
„Ich habe erst die Sirene gehört von draußen. Und dann dachte ich mir schon, könnte Probealarm sein. Hab dann kurz gewartet und dann kam fünf Sekunden später die Nachricht aufs Handy.“
Ayse Özuylase
„Ich wusste ja, dass dieser Warntag heute ist. Das lief ja ganz stark in den sozialen Medien und den Nachrichten, dass es kommen wird. Deshalb war ich vorbereitet und wusste auch, dass es nur eine Übung ist. Aber ich finde es gut, dass wenn in Zukunft mal wirklich etwas passieren sollte, dass wir vorher gewarnt werden.“
Uwe Kolbig
„Ich finde es gut, wie gesagt, auf Grund dessen, dass wir oben aus der Eifel kommen, von der Ahr, und das ja miterlebt haben, was da gewesen ist, ist das eine gute Aktion auf jeden Fall. Hätte damals schon natürlich einige Menschenleben vielleicht gerettet.“
Denn damals ist das Signal nicht zu allen Menschen durchgedrungen. Der Unterschied zum bundesweiten Warntag ist, dass heute das neue Lagezentrum im Landesamt für Brand- und Katastrophenschutz in Koblenz den Probealarm auslöst. Die neuen Abläufe funktionieren ohne Probleme. Allerdings sind noch nicht im ganzen Land Sirenen installiert und auf sehr alten Handys kommen die Warnungen nicht an. Für den rheinland-pfälzischen Innenstaatssekretär Daniel Stich ist deshalb auch die Sensibilität der Bürger für Warnungen wichtig.
Daniel Stich (SPD), Staatssekretär Innenministerium
„Wir leben in besonderen Zeiten mit Blick auf die diversen Herausforderungen. Die Leute müssen wissen, die Bevölkerung muss wissen, dass es wichtig ist, und jeder soll, jeder muss seinen Beitrag leisten. Auch insbesondere für Menschen, die mit besonderen Herausforderungen da sind. Also an die Nachbarn, ältere Menschen denken an Menschen mit Herausforderungen, Behinderungen.“
Für den echten Notfall empfiehlt das Landesamt für Katastrophenschutz vor allem Apps.
René Schubert, Präsident Landesamt für Brand- und Katastrophenschutz
„Eine Warnung wegen einer Schadstoffwolke bei einem Großbrand wird ausgesprochen. Dann ist in der Regel eine konkrete Handlungsempfehlung enthalten, die kann ich über die Sirene erst mal nicht wahrnehmen. Wenn ich dann aber in der App nachschaue oder im Radio nach hören, dann bekomme ich da den Hinweis zum Beispiel sich im Gebäude aufzuhalten und Fenster und Türen geschlossen zu halten.“
Doch während der Alarm über das Handynetz funktioniert, bleiben genau diese Apps heute stumm.
Roman Poseck (CDU), Innenminister Hessen
„Insoweit hat es ein Übertragungsproblem von einem Bundessystem hier in das Landessystem gegeben. Davon waren alle Bundesländer, die heute mitgemacht haben, betroffen. Also auch Baden-Württemberg, Bayern, Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz. Diesen Fehler gehen wir jetzt an. Nach meinen Informationen ist er auch bereits behoben. Das war ein Fehler im System durch den Anbieter.“
Der Warntag zeigt, das System hat noch Lücken. Es lohnt sich also den Ernstfall zu proben. Das nächste Mal wieder beim bundesweiten Warntag am 11. September.