Längere Öffnungszeiten dank Automation

Ein schnelles Frühstück oder eben noch die letzten Zutaten fürs Plätzchen backen besorgen: Kleine Dorfläden sind wichtig, um die Versorgung auf dem Land sicher zu stellen. So auch der Bürgerladen im rheinland-pfälzischen Höringen. Ein neues System soll es den Kunden ermöglichen, auch nach Ladenschluss noch alles Wichtige zu bekommen.

Kurz vor Ladenschluss springen hier die letzten Kunden rein, um Kleinigkeiten fürs Mittagessen zu besorgen: Im Bürgerladen im Donnersbergkreis findet man das Nötigste. Gleichzeitig ist er ein Ort der Begegnung in dem 650-Seelen-Dorf, in dem es sonst nicht viel gibt.
Waltraud Glaser
„Man kann auch mal ein Wort erzählen. Und ich gehe gerne her. Und wenn man im Dorf ist und dann soll man das auch ein bisschen nutzen.“
Alexandra Moser
„Gerade für ältere Bürger, die vielleicht nicht so mobil sind, finde ich das sehr wichtig, dass sie die Möglichkeit haben, hier vor Ort einzukaufen.“
Manfred Wiemer
„Und was soll ich groß wegfahren, wenn ich es hier etwas leichter habe. Nur alles bekomme ich ja auch nicht. Aber bitte.“
Rolf Geib
„Und ja, ich liebe den Laden.“
Bis vor wenigen Jahren hatte der Laden auch nachmittags geöffnet. Doch durch gesetzliche Erhöhungen des Mindestlohns sind die Personalkosten zu hoch geworden.
Klaus Busch, Betreiber Bürgerladen Höringen
„Das ist ja auch sehr verständlich. Das ist auch für die Mitarbeiter auch durchaus erstrebenswert. Nur so kleine Läden wie wir, da ist es ein echtes Problem. Und man muss halt sehen, wie man damit umgeht.“
Und zwar mit einem hybriden System, um auch nachmittags wieder zu öffnen. Der Laden wird in den kommenden Monaten so umgebaut, dass vormittags der normale Verkauf stattfindet. Am Nachmittag und Abend gibt es dann ein Selbstbedienungssystem.
Klaus Busch, Betreiber Bürgerladen Höringen
„Ziel ist eigentlich, den Laden so zu automatisieren, dass er gesichert ist. Dass wir also eine saubere Eingangskontrolle haben und dass die Selbstbedienungskassen funktionieren. Also es wird eine zusätzliche Kasse zur Selbstbedienung aufgestellt. Und das ist so das, was den Kern des Umbaus ausmacht.“
Für Sicherheit sollen Kameras sorgen. Finanziert wird der Umbau von der rheinland-pfälzischen Landesregierung. Die investiert 190.000 Euro, um vier solcher Dorfläden umzurüsten und fit zu machen für die Zukunft.
Klaus Busch, Betreiber Bürgerladen Höringen
„Man muss es ausprobieren. Dieses Konzept ist für mich eine Erweiterung für unseren Laden, um eben auch zusätzliche Erlöse zu erzielen und auch auf Dauer das Überleben des Ladens zu sichern.“
Ab April soll es mit dem hybriden Konzept losgehen und in Höringen gibt es dann auch am Nachmittag wieder eine Nahversorgung.