Krypto-Geld aus Drogenhandel

Und jetzt zu einem ordentlichen Geldsegen für das Land Hessen: 100 Millionen Euro sind der Staatskasse kürzlich zugefallen, weil drei Männer verurteilt wurden, die Drogengeschäfte im Darknet gemacht hatten. Das Problem: Das Geld lag nur virtuell vor, nämlich in Krypto-Währungen wie Bitcoin. Und mit denen kann die Staatskasse eigentlich nichts anfangen. Doch die Staatsanwaltschaft hat einen Weg gefunden.

Vermögenswerte, die aus Verbrechen stammen ziehen die Gerichte ein. Doch während Autos oder Schmuck problemlos zu Geld gemacht werden können, stellen Kryptowährungen den Staat vor ein Problem. Jana Ringwald von der Zentralstelle zur Bekämpfung von Internetkriminalität in Frankfurt – kurz ZIT – hat es gelöst.
Jana Ringwald, Oberstaatsanwältin ZIT
„Wir haben in der Tat eine maßgeschneiderte Lösung gefunden die es so in Deutschland bisher nicht gibt – weder rechtlich noch technisch – und haben dadurch sichergestellt, dass wir diese inkriminierten Kryptowährungen marktgerecht wieder dem Markt zuführen ohne den zu beeinflussen und gleichzeitig Vermögensabschöpfung erfolgreich betreiben können.“
Die Staatsanwaltschaft arbeitete mit einer Bank zusammen, um das Kryptogeld zu verkaufen und Euro dafür zu bekommen. Nur die Bank kann nämlich dafür sorgen, dass Handelsplattformen das virtuelle Geld überhaupt annehmen – schließlich stammt es aus illegalem Handel im Darknet.
Jana Ringwald, Oberstaatsanwältin ZIT
„Sie könnten also mit solchen Währungen, die einem solchen prominenten Darknet-Marktplatz entstammen, nicht einfach so an eine Kryptobörse herangehen. Die würden die wahrscheinlich sofort aus dem Verkehr ziehen und eine Geldwäscheverdachtsanzeige stellen.“
100 Millionen Euro sind so in die Staatskasse gespült worden. Geld, mit dem die Landesregierung sicherlich etwas anfangen kann. Doch das Signal, das von dem Erfolg der Frankfurter Staatsanwälte ausgeht, ist in den Augen der Justizministerin noch wichtiger.
Eva Kühne-Hörmann, CDU, Justizministerin Hessen
„Im Cyberbereich ist bekannt geworden, dass bei den Ermittlungen hohe Vermögenswerte. eben auch in Kryptowährungen. im Umlauf sind und mit kriminellen Machenschaften im Darknet viel Geld verdient werden kann. Und wenn uns das jetzt gelingt, die Täter zu kriegen und das Vermögen einzuziehen, dann sind wir einen ganzen Schritt weiter, was die Bekämpfung der Kriminalität angeht.“
Mit der Bank jedenfalls wird die Staatsanwaltschaft weiter zusammenarbeiten. Es dürfte nicht das letzte Mal gewesen sein, dass virtuelles Geld aus Verbrechen zu einem Geschenk für das Gemeinwesen wird.