Kostümverkauf im Staatstheater Wiesbaden
Wer für Fastnacht noch das richtige Outfit sucht, der sollte sich am kommenden Samstag nach Mainz begeben. Das Staatstheater öffnet um 11:11 Uhr seine Pforten zum großen Kostümverkauf. Für wenig Geld gibt es handgefertigte Kostüme. – Auf der anderen Rheinseite in Wiesbaden war es bereits am eben zu Ende gegangenen Wochenende soweit. Dort sind die Schnäppchenjäger am Samstag schon auf ihre Kosten gekommen.
Ran an die Kleiderständer heißt es pünktlich um 10.00 Uhr morgens im Wiesbadener Staatstheater. Wer hier als Erster rein will, der muss schon einige Stunden früher aufstehen. So wie Stefanie Küchler und ihre Freundinnen aus Bad Homburg.
Stefanie Küchler, Kostümfan aus Bad Homburg
„7:30 Uhr, wir waren die Ersten. Warum? Ja, weil es gibt ja so einen Spruch: The early bird catches the worm.“
Für frühe und auch spätere Vögel gibt es Masken, Hüte und insgesamt 53 Kleiderständer voller Kostüme. Zum Beispiel eine handgenähte Korsage für 10 Euro.
Nicole, Kostümfan aus Frankfurt
„In Köln, an dem Karneval, gehen wir zusammen auf eine Sitzung. Das ist der Plan.“
Nicols Freundin geht als Baum. „Bibi“ ist Travestie-Künstler. Er hat sich schon die passende Oberweite aus einer Musicalproduktion gesichert.
„Bibi“, Travestie-Künstler aus Wiesbaden
„Das wird für die Bühne sein. Mal gucken, was genau, das ergibt sich dann.“
Hemden, Kleider, Jacken. Von 2 bis ungefähr 40 Euro. Vieles handgefertigt. Da ist der Kaufrausch Programm. Auch für Stefanie Küchler und ihre Freundinnen. Alle sind Mitglieder eines Mittelaltervereins.
Stefanie Küchler, Kostümfan aus Bad Homburg
„Nee, nee, wir haben schon ein System. Es gibt so gewisse Dinge, die man einfach sucht. Und dann nimmt man das erstmal mit und probiert das in aller Ruhe an und dann geht der Rest wieder an die Kleiderständer ran. Ich muss nochmal los.“
Obwohl jeder hier die besten Stücke ergattern möchte, ein Hauen und Stechen gibt es nicht.
Katharina, Kostümfan aus Hofheim
„Und ich habe verschiedene Sachen für meinen Freund noch gebunkert quasi. Und wir hängen zurück, sobald wir fertig sind. Damit die später in der Schlange auch noch guten Kram kriegen.“
Stefanie Küchler ist wieder auf der Suche. Immer neue Kleiderständer werden ins Theaterfoyer gerollt. Und das, obwohl der Kostümverkauf schon seit drei Stunden geöffnet ist.
Claudia Christophel, Leiterin der Kostümabteilung des Staatstheaters Wiesbaden
„Nee, die Kostüme gehen tatsächlich nie aus, weil wir ja jedes Jahr über 30 neue Produktionen machen. Und jede Produktion wieder neue Kostüme erzeugt.“
Nicole und auch „Bibi“ haben alles eingetütet. Im vergangenen Jahr hat das Theater ca. 25.000 Euro eingenommen. Dafür konnte sich die Kostümabteilung neue Nähmaschinen kaufen. Auch Stefanie Küchler ist an der Kasse angekommen.
Stefanie Küchler, Kostümfan aus Bad Homburg
„15 Teile oder so, würde ich jetzt mal aus dem Stehgreif sagen.“
Für rund 200 Euro. Genug Kostüme für den Mittelalterverein. Auf jeden Fall für dieses Jahr.